Der Autokonzern Stellantis, zu dem die Marke Opel gehört, leidet unter einem schwächeren US-Geschäft. Im ersten Halbjahr verzeichnet der Konzern einen Gewinneinbruch. Der VW-Rivale – mit weiteren Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler und Jeep – machte in den ersten sechs Monaten mit 5,6 Milliarden Euro nur noch rund halb so viel Gewinn wie ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen in Amsterdam mitteilte. Die Aktie verlor in Paris um bis zu zwölf Prozent. Analysten hatten bessere Geschäfte erwartet.
Tavares: Haben operative Probleme
Stellantis-Chef Carlos Tavares zeigte sich unzufrieden: "Die Leistung des Unternehmens in der ersten Hälfte des Jahres blieb hinter unseren Erwartungen zurück, was sowohl auf ein schwieriges Branchenumfeld als auch auf unsere eigenen operativen Probleme zurückzuführen ist", sagte der Spitzenmanager. Man habe viel Arbeit vor sich, insbesondere in Nordamerika.
Abschreibungen bei Maserati teuer
Der Portugiese hatte bereits erneut den Rotstift in der Europa-Sparte angesetzt. Vor allem für den Stellenabbau und Abschreibungen bei Maserati fielen Sonderkosten von 1,8 Milliarden Euro an. In Italien hatte sich Stellantis mit Gewerkschaften auf Programme geeinigt, die den Abbau von mehr als 3-000 Stellen vorsahen.
Konzernabsatz sinkt um zehn Prozent
Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 85 Milliarden Euro zurück. Stellantis hatte im ersten Halbjahr insgesamt 2,9 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit zehn Prozent weniger. Tavares führte das auch auf die Einführung neuer Modelle zurück. 20 neue Produkte verschiedener Marken sollen 2024 auf den Markt kommen.
Operatives Ergebnis stark rückläufig
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis litt mit einem Rückgang von 40 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro vor allem unter den Geschäften auf dem nordamerikanischen Markt. Dort verdient Stellantis wegen hoher Margen und der Größe des Marktes den Löwenanteil des Ergebnisses. Aber auch in Europa liefen die Geschäfte schwächer.