Der französische Autobauer Renault will seinen Umbau forcieren und mit einer Trennung der Elektro- und Verbrennergeschäfte auf lange Sicht rund doppelt so profitabel arbeiten. Konzernchef Luca de Meo will die operative Gewinnmarge - ein Maß für die Gewinnkraft des Unternehmens - bis 2030 auf über zehn Prozent steigern, wie das Unternehmen am Dienstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. Für dieses Jahr sind gut fünf Prozent eingeplant. 2025 soll die Marge bei mehr als acht Prozent liegen. Ab dem kommenden Jahr sollen auch wieder Dividenden an die Aktionäre fließen.
Unter anderem will die Gruppe das Geschäft in fünf eigenständige Teile spalten. Die Elektroauto- und Softwaresparte soll "Ampere" heißen und frühestens im zweiten Halbjahr 2023 an die Börse in Paris gehen. Bei der Herstellung von Verbrenner- und Hybridantrieben wollen sich die Franzosen laut einer Rahmenvereinbarung in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer Geely zusammentun.
Neben der Elektro- und Softwaresparte sowie der Antriebstechnologie plant Renault weitere Einheiten mit eigener Steuerung und eigenen Bilanzen: Eine Finanzdienstleistungs- und Mobilitätsdienstesparte, die Luxussportwagenmarke Alpine sowie eine auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtete Firma. Am für die Börsennotierung vorgesehenen Elektrogeschäft "Ampere" will Renault den Angaben zufolge eine "starke Mehrheit" behalten, aber gewichtige Investoren wie den US-Chipriesen Qualcomm ins Boot holen.