Bei der einflussreichen US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) endet eine Ära: Ron Gettelfinger (65) scheidet als Vorsitzender aus. Ihm folgt der langjährige Ford-Mitarbeiter Bob King (63). Die UAW-Delegierten wählten ihn am Mittwoch auf der Jahresversammlung in Detroit mit überwältigender Mehrheit ins Amt. King galt seit längerem als Favorit.
Gettelfinger hatte die UAW acht Jahre lang geführt. Er steuerte die Gewerkschaft durch die wohl schwerste Krise der US-Autobranche. Im vergangenen Jahr schlitterten sowohl General Motors als auch Chrysler nach andauernden Verlusten in die Insolvenz. Nur Milliardenspritzen des Staates retteten die Konzerne.
Die UAW machte im Zuge der Insolvenzen erhebliche Zugeständnisse, vor allem bei den Gesundheitskosten und den Pensionen. Im Gegenzug erhielt die Gewerkschaft Anteile an den wieder auferstandenen Autobauern: Ihr gehören 68 Prozent der Stammaktien von Chrysler. An GM hält die UAW 17,5 Prozent der Stammaktien plus Optionen auf weitere 2,5 Prozent.
Beim Neustart blieben aber Tausende Arbeitsplätze auf der Strecke. Damit setzte sich der Niedergang der vergangenen Jahrzehnte weiter fort. Hatte die UAW in ihren Hochzeiten Ende der 1970er und Anfang der 80er Jahren noch um die 1,5 Millionen Mitglieder, so sind es heute nach eigenen Angaben noch 390.000. (dpa)