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Ford: Selbstfahrende Autos ab 2021 in Serie

17.08.2016 15:15 Uhr
Ford: Selbstfahrende Autos ab 2021 in Serie
Ford will 2021 selbstfahrende Autos in Serie bauen.
© Foto: Ford

Das Rennen um das Auto der Zukunft nimmt Fahrt auf. Der US-Riese Ford legt sich bei seinen Plänen für selbstfahrende Wagen auf das Jahr 2021 fest. Zunächst soll es um Robotertaxis gehen.

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Ford will in fünf Jahren komplett selbstfahrende Autos ohne Lenkrad und Pedale auf die Straße bringen. Die Serienfahrzeuge sollen zunächst in Flotten von Mobilitätsdiensten eingesetzt werden, kündigte der US-Autoriese an. Für Verbraucher dürften die selbstfahrenden Autos erst später im Laufe des Jahrzehnts verfügbar sein, wie Ford-Chef Mark Fields dem "Wall Street Journal" von Mittwoch sagte. "Wir haben viel getan, um die Kosten für technische Komponenten zu senken, aber es werden am Anfang immer noch relativ teure Fahrzeuge sein." 

Der Plan ist der nächste große Schritt im Wettlauf um das Auto der Zukunft. Auch BMW hatte bereits selbstfahrende Autos konkret zum Jahr 2021 in Aussicht gestellt. Google kündigte ebenfalls an, bei seinem Roboterwagen-Konzept auf klassische Steuerelemente wie Lenkrad und Pedale verzichten zu wollen. 

Ford kaufte die auf Entwicklung selbstlernender Maschinen spezialisierte Firma SAIPS aus Israel, investierte 75 Millionen Dollar in den Entwickler von Laser-Radaren Velodyne und will bis Ende 2017 die Mitarbeiterzahl im Silicon Valley auf rund 260 verdoppeln. Die Anleger ließen die großen Pläne von Ford weitgehend kalt. Die Aktie notierte im frühen US-Handel am Mittwoch praktisch unverändert.

Eigene Forschung ausgebaut

Zum Jahreswechsel war noch spekuliert worden, Ford wolle sich auf die Google-Technologie für selbstfahrende Autos stützen. Doch eine solche Ankündigung kam nie, und Ford baute stattdessen die eigene Forschung massiv aus. Google entwickelt schon seit 2009 Roboterwagen. Der Internet-Konzern betonte stets, er wolle nicht zum Autobauer werden und suche stattdessen Partner unter den etablierten Herstellern. Diese setzen jedoch bisher bevorzugt auf eigene Entwicklungen. Als erster großer Player der Branche probiert gerade Fiat Chrysler die Integration von Google-Technik in ein Minivan-Modell aus. 

Die Ankündigung von Ford bringt noch mehr Tempo in das Rennen um das Auto der Zukunft. Dabei setzen die Autobauer auch auf das Angebot von Mobilitätsdiensten. Robotertaxis gelten schon lange als ein wichtiges Geschäftsmodell für die Zukunft. So stieg Volkswagen beim Uber-Konkurrenten Gett ein und kündigte bereits an, dort auch selbstfahrende Autos unterbringen zu wollen. Die Opel-Mutter General Motors investierte in den Fahrdienstvermittler und kaufte den Entwickler selbstfahrender Autos Cruise Automation.

BMW ging eine Partnerschaft mit dem Chip-Riesen Intel und dem israelischen Entwickler von Roboterwagen-Technologien Mobileye ein. Der Fahrdienst-Vermittler Uber arbeitet ebenfalls an selbstfahrenden Fahrzeugen - und auch Apple werden entsprechende Pläne in dem angeblichen Auto-Projekt des iPhone-Konzerns nachgesagt. Toyota forscht an künstlicher Intelligenz für seine Fahrzeuge.

Starke Veränderungen stehen an

Selbstfahrende Autos könnten die Branche genauso stark verändern wie die Erfindung des Fließbands bei Ford vor über 100 Jahren, zeigte sich Fields überzeugt. Damals öffnete die neue Methode die Tür für eine günstigere Massenproduktion.

Am Dienstag gab auch der chinesische Internet-Konzern Baidu eine Investition von 75 Millionen Dollar in Velodyne bekannt. Die Geräte der US-Firma tasten ähnlich wie ein Radar das Umfeld eines Fahrzeugs mit Laser-Strahlen ab. Daraus werden dann 3D-Modelle der Umgebung und sich bewegender Objekte errechnet. Unter anderem setzt auch Google auf das Prinzip. Weitere finanzielle Details zu der Investition in Velodyne gab es am Dienstag zunächst nicht.

Ford hatte bereits angekündigt, die neueste Version der auch "Lidar" genannten Laser-Radare von Velodyne zu nutzen. Baidu arbeitet ebenfalls an eigenen selbstfahrenden Fahrzeugen. Die rotierenden Geräte, die typischerweise auf dem Fahrzeugdach befestigt werden, bekamen mehr Aufmerksamkeit nach dem tödlichen Unfall mit dem Fahrassistenzsystem eines Elektroautos des Herstellers Tesla, der auf andere Sensor-Systeme setzt. Einige Branchenexperten erklärten danach, Lidar-Anlagen seien ein Schlüsselelement für Roboterwagen.

Tesla will ebenfalls schnell komplett selbstfahrende Autos auf den Markt bringen. (dpa)

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