Der italienische Autobauer Fiat und die europäische Tochter des US-Konzerns Ford planen angeblich die gemeinsame Entwicklung eines Kleinstwagens. Dies berichtete das "Handelsblatt"
(Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf das Verhandlungsumfeld. "Die Gespräche sind schon sehr weit fortgeschritten", hieß es. Offiziell wollten die beiden Konzerne das zunächst nicht bestätigen. Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes sagte am Donnerstag in einer ersten Reaktion in Köln, der Bericht sei "Pressespekulation, die ich nicht kommentiere".
Nach Angaben der Zeitung könnte das Auto schon in zwei bis drei Jahren auf den Markt kommen, da Fiat bereits länger an einem Nachfolger des legendären Fiat 500 arbeite. Gebaut werden soll das Auto den Informationen zufolge in Polen, wo auch das Schwestermodell Fiat Panda vom Band läuft. Ford habe im Kleinstwagen-Segment ebenfalls dringenden Nachholbedarf. Momentan biete der Autobauer nur den acht Jahre alten Ford Ka an, berichtet die Zeitung. Mattes sagte dazu: "Es ist allgemein in der Branche bekannt, dass Fiat in Polen ein Werk hat." Der Ford Ka und der Ford Ka Student seien in diesem Segment die aktuellen Modelle, die sich "gut auf dem europäischen Märkten schlagen", sagte Mattes.
Auch die "Süddeutsche Zeitung" spekuliert in ihrer Donnerstagsausgabe über Fiats Suche nach einem neuen strategischen Partner bis zum Ende des Jahres. So könnte die bestehende Zusammenarbeit mit PSA Peugeot/Citroën intensiviert werden, schreibt die Zeitung. Die beiden Konzerne fertigen in der Türkei gemeinsam einen Kleinlieferwagen. Dagegen habe DaimlerChrysler einer industriellen Kooperation mit dem Turiner Hersteller eine Absage erteilt. "Das ist absoluter Nonsens", wird ein Daimler-Sprecher zitiert, nachdem italienische Medien verbreitet hatten, dass die Spur nach Stuttgart führe. (dpa/rp)
Fiat plant Kleinwagen-Allianz mit Ford
Zeitung: Gemeinsames Modell könnte in zwei bis drei Jahren auf den Markt kommen / Ford-Chef Mattes: "Pressespekulation"