In Japans zweitgrößter Stadt Nagoya, befindet sich ein Fiat-500-Museum. Im Fokus steht hier Ur-500, der mit seinen kleinen Abmessungen die Herzen der vielen Kei-Car-Fans in Nippon höherschlagen lässt. Das „Museum“ handelt mit Oldtimer-Importen aus Italien. Im breiten Angebot gibt es auch ein Elektroumbau des Ur-Cinquecento. 500ev heißt das Modell, das von der Carrozzeria OG in Turin aufwendig restauriert und auf Elektroantrieb umgestellt wird. Ende Oktober hat das Cinquecento-Museum auf der Japan Mobility Show einen solchen Umbau namens "Gioia ev" vorgestellt, der vom Künstler Chiya einen speziellen Schliff erhalten hat.
Äußerlich kommt der 500ev wie ein Original daher. Im Fall des Gioia gibt es eine Zweifarblackierung mit dunkelblauer Karosserie und silberfarbenem Dach, das über ein kurzes Faltdach verfügt. Spannender ist der Blick in den Motorraum im Heck, in dem die kompakte E-Maschine und die Leistungselektronik stecken. Seitlich in der Motorraumwand befindet sich zudem die Steckdose für das Ladekabel. Anders als die ursprünglich mit Handschaltung gerüstete Verbrenner-Version verzichtet der 500ev auf ein Schaltgetriebe mit Kupplung, weshalb das Kupplungspedal entfällt. Ansonsten ist der Gioia mit hellbraunem Interieur ausgestattet. Das spartanische Cockpit bietet zentral hinterm Lenkrad einen Rundtacho mit Displayanzeige. Das Innere des Gioia wurde mit dem schmutzabweisenden Beschichtungsmittel „Photon Fresh" behandelt, auf die Scheiben wurde zudem ein "Cobotect Sunblock"-Film aufgetragen, der ultraviolette Strahlen blockiert.
Fiat 500ev
BildergalerieBesonders flott ist ein 500ev nicht. Der E-Motor leistet 10 kW / 13,5 PS, mit dem der weniger als 700 Kilogramm wiegenden Viersitzer in 7,0 Sekunden auf 50 km/h sprinten und maximal 85 km/h schnell fahren kann. Der Verbrauch wird mit 13,1 kWh pro 100 Kilometer angegeben. Angesichts einer Reichweite von 100 Kilometer dürfte der unter der Fronthaube untergebrauchte Stromspeicher also eine Kapazität von etwas mehr als 13 kWh bieten.
Wer in Japan einen 500ev beim Cinquecento-Museum kaufen will, kann diesen nach seinen individuellen Vorstellungen ausstatten lassen. Die Preise starten bei umgerechnet rund 45.000 Euro.