Deutschlands Autofahrer sind konservativ. Nur jeder Dritte lässt sich von Social-Media-Kontakten beeinflussen, wenn es um den Erwerb eines neuen oder gebrauchten Autos geht. Für 95 Prozent spielt der klassische Autohandel noch immer die Hauptrolle. Das geht aus der 16. Cars-Online-Studie des Analyseinstituts Capgemini hervor. Demnach verhalten sich alle Kunden in sogenannten gesättigten Märkten ähnlich wie die Deutschen, während beispielsweise 81 Prozent der Inder bei der Wahl ihres neuen Autos auf Online-Freunde hören.
Je jünger die Kunden, je mehr werden digitale Kanäle zur Information über neue Fahrzeuge bevorzugt. Für 17 Prozent der jungen Käufer sind Facebook und Co. eine wichtige Informationsquelle zu Automobilen, während nur neu Prozent der älteren die Plattformen nutzen. Ältere Käufer informieren sich mehrheitlich (55 Prozent) über ihren Händler oder die Website des Herstellers zum gewünschten Modell, jüngere nutzen auch Suchmaschinen (43 Prozent) oder hören auf Freunde (38 Prozent).
Bereits jeder Dritte der Befragten in Deutschland kann sich mit der Idee anfreunden, ein Auto von Apple oder Google zu erwerben, statt von einem herkömmlichen Hersteller. Das ist mehr als in den USA (29 Prozent) oder in Großbritannien (26 Prozent). In Indien wären allerdings 81 Prozent der Befragten offen für einen Wechsel zu Apple oder Google, in China 74 Prozent. Bislang stellt sich die Frage allerdings nur rein hypothetisch. Denn weder Apple noch Google haben bislang serienreife Pkws vorgestellt, geschweige denn am Markt. Sie bieten allerdings Dienste an, die im Auto über Entertainment-Systeme genutzt werden können.
Konnektivität gefragt
Fast die Hälfte der Befragten weltweit verwendet allerdings bereits Funktionen, die ihr Auto mit dem Internet verbinden ("Connected Car"). 80 Prozent legen bei ihrem nächsten Auto Wert darauf. Die große Mehrheit (80 Prozent) von Deutschlands Autofahrern geht davon aus, dass Konnektivitätsdienste ins Auto gehören und zwar ohne Aufpreis (42 Prozent). Immerhin 80 Prozent der Kunden mit Interesse am Connected Car sind bereit, ihre Daten zur Verfügung zu stellen – vorausgesetzt sie können nachvollziehen, was damit passiert. Auch in Deutschland ist die Bereitschaft mit 71 Prozent hoch.
Vom autonomen Fahren erhofft sich mehr als die Hälfte der weltweit Befragten eine höhere Sicherheit. 51 Prozent erwarten weniger Stress durch Autopiloten. Dass sie während des Autofahrens Zeit für andere Dinge hätten, glauben allerdings nur 31 Prozent. (sp-x/dpa)