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Fahrbericht Opel Astra Sports Tourer: Es kann geladen werden

15.03.2016 11:38 Uhr
Dass gutes Aussehen und praktischer Nutzwert kein Widerspruch sein müssen, will der neue Opel Astra Sports Tourer zeigen.
© Foto: Opel

Dass gutes Aussehen und praktischer Nutzwert kein Widerspruch sein müssen, will der neue Opel Astra Sports Tourer zeigen.

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Von Elfriede Munsch/SP-X

Klappe auf für den neuen Opel Astra Sports Tourer. Die Kombi-Version des Kompaktmodells rollt Anfang April zu den Händlern und will mit Mehr und auch Weniger im Vergleich zur Vorgängergeneration überzeugen. Auf der Plusseite stehen unter anderem verbessertes Raumangebot, gestiegenes Kofferraumvolumen sowie das größere Angebot an Assistenzsystem und Konnektivitätsoptionen. Ein sattes Minus kann der Lastenträger dagegen hinsichtlich Gewicht und Verbrauch verbuchen. In Verbindung mit dem 74 kW / 100 PS starken Einstiegsbenziner kostet der Astra mit der großen Ladeklappe mindestens 18.260 Euro. Das Dieselangebot startet mit einem 70 kW / 95 PS starken 1,6-Liter-Motor für 21.260 Euro. Der Aufpreis zum fünftürigen Schrägheck beträgt 1.000 Euro.

Den sprachlichen Verweis auf die pure Nützlichkeit der Kombiversion hat Opel ja bereits mit der vorherigen Generation getilgt und den bis dato gebräuchlichen Begriff Caravan durch Sports Tourer ersetzt. Mit dem Namenswechsel ging ein schickeres Design Hand in Hand. Allerdings mussten Kunden des ersten Astra Sports Tourer Abstriche hinsichtlich der Alltagstauglichkeit machen. Mit dem neuen Modell soll dieses Manko Vergangenheit sein.

Wie schon der Vorgänger erstreckt sich auch der schick-designte Neue auf eine Länge von 4,70 Metern (plus vier Millimeter). Er zählt also weiterhin zu den ganz langen Kompakten, übertrifft die wichtigsten Wettbewerber wie VW Golf Variant, Ford Focus Turnier oder Renault Mégane Grandtour um 14 Zentimeter. Anders als zuvor verlässt sich der Neue nicht alleine auf sein gutes Aussehen, er will auch durch seine Raumnutzung sowie durch seine Ladevolumen überzeugen und somit seine Größe in praktischen Nutzwert für die Kunden umsetzen.

Pfiffige Details auf Wunsch

Das Ladevolumen des Vorgängers mit 500 bis 1.550 Liter war für die Fahrzeuglänge nicht gerade üppig. Jetzt fasst das Gepäckteil immerhin 540 bis 1.630 Liter, muss sich aber der nur 4,56 Meter langen Wolfsburger Konkurrenz, die zwischen 605 und 1.620 Liter realisiert, in Punkto Raumnutzung geschlagen geben. Als Ausgleich erhalten die Astra-Kunden auf Wunsch ein paar pfiffige Details. Die serienmäßige im Verhältnis 40:20:40 teilbare Rückenlehne lässt sich vom Kofferraum per Hebelzug einfach umlegen (Aufpreis: 250 Euro). Außerdem gibt es wieder praktisches Zubehör für die Ladesicherung wie Schienensysteme und Netze und ganz neu die Option, die Heckklappe schlüssellos per Fußtritt unter die Stoßstange sowohl zu öffnen als auch zu schließen (je nach Ausstattung 885 oder 750 Euro).

Wer im Fond Platz nimmt, merkt am besten, wie sich der Innenraum positiv verändert hat. Ging es beim Vorgänger dort doch eher knapp zu – und zwar nicht nur für lang gewachsene Passagiere -, herrschen jetzt hinten üppige Platzverhältnisse. Auch Menschen, die die 1,90-Meter-Marke ankratzen, haben keine Probleme ihre langen Extremitäten kommod zu verstauen – selbst dann, wenn vorne ebenfalls lange Menschen sitzen. Die Kopfhaltung auf den hinteren Plätzen bleibt dabei aufrecht. Kein Wunder, stehen nun hier 3,8 Zentimeter mehr Kopffreiheit zur Verfügung.

Möglich wurden diese Verbesserungen, da der Kombi wie der Fünftürer auf einerkomplett neuen Architektur aufbaut. Diese drückt zudem das Fahrzeuggewicht. Je nach Modell und Motorisierung bringt der Neue bis zu 190 Kilogramm weniger auf die Waage. Der Gewichtsverlust schlägt auf den Normverbrauch durch, bis zu 20 Prozent weniger Verbrauch geben die Rüsselsheimer an.

5,4 Liter Verbrauch bei Testfahrten  

Das Motorenangebot ist identisch mit dem der Limousine. Das heißt, die fünf Benziner (74 kW / 100 PS bis 141 kW / 200 PS) und die vier Diesel (70 kW / 95 PS bis 118 kW / 160 PS) sind alle neu. Das Gros der Käufer entscheidet sich wohl für einen Diesel, schließlich ist der Anteil der gewerblichen und damit vielfahrenden Kundschaft beim Sports Tourer mit 70 Prozent sehr hoch. Wenn es etwas mehr Leistung sein darf, dürfte der erst seit kurzem erhältliche und im Astra sein Debüt gebende 1,6-Liter-Biturbo mit 118 kW / 160 PS in Betracht kommen. Dieser ist an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Maximal ist Tempo 220 möglich. Das Triebwerk mobilisiert 350 Nm bei 1.500 Umdrehungen, schon bei 1.250 Umdrehungen stehen 320 Nm bereit, also Durchzugskraft satt für entspanntes Cruisen oder sportlichen Kurventanz. So macht der Kombi seinem Namen Sports Tourer alle Ehre. Man kann mit ihm durchaus sportlich um die Kurven fahren. Die Lenkung agiert sehr exakt, das macht sich gerade in engen Kurven bei Gegenverkehr sehr angenehm bemerkbar. Den Normwert gibt Opel mit 4,2 Litern an, bei ersten Testfahrten flossen 5,4 Liter durch die Leitungen. Ein ausgesprochen sparsamer Wert. Positiv aufgefallen ist auch das ausgewogene Fahrwerk, das sich an Reisekomfortansprüchen orientiert und pseudo sportliche Härten vermeidet.

Zum positiven Fahreindruck tragen auch die AGR-Sitze (Aktion Gesunder Rücken) bei. Vielfahrer werden den Aufpreis (685 Euro) für die vielfach verstellbaren Polster gerne zahlen. Überhaupt investieren Astra-Käufer gerne und greifen zu den höheren Ausstattungslinien, die unter anderem mit dem Telematikdienst "OnStar", Nebelscheinwerfern sowie Rückfahr- und Frontkamera aufwarten. Fast 40 Prozent entscheiden sich zudem für das 1.250 Euro teure Adaptive LED-Matrix-Licht. Wie auch beim Fünftürer kann der Kunde außerdem aus einem großen Angebot an Assistenzsystemen wie Verkehrschilderkennung, Spurhaltehelfer oder Parkassistent wählen.


Opel Astra Sports Tourer (2016)

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