Der US-Autobauer General Motors (GM) hat sich einiges vorgenommen. 2016 werde der Konzern in Europa endlich wieder in die Gewinnzone fahren, kündigte GM-Chefin Mary Barra am Mittwoch auf dem Investorentag in Milford nahe Detroit an. Zudem soll das Geschäft im Heimatmarkt profitabler und die Expansion nach China forciert werden. An der Börse kamen die Ansagen gut an - die GM-Aktie stieg zwischenzeitlich um drei Prozent.
Der größte US-Autokonzern verliert in Europa seit 1999 Geld - schuld sind vor allem die Geschäfte der deutschen Tochter Opel. Auch für den Heimatmarkt Nordamerika nimmt GM ambitionierte Ziele ins Visier: Die operative Gewinnmarge soll bis 2016 von zuletzt 7,8 auf 10 Prozent steigen. Das will Barra mit Kostensenkungen und Preisanhebungen erreichen.
GM hat in diesem Jahr vor allem mit Skandalen um defekte Zündschlösser und massenhafte Rückrufe auf sich aufmerksam gemacht. Mindestens 23 Todesopfer räumt das Unternehmen inzwischen ein. Hunderte Millionen Dollar wurden für Entschädigungszahlungen zur Seite gelegt. GM-Chefin Barra sprach von «tragischen Ereignissen» und will einen Neustart versuchen.
In den Wachstumsplänen von GM spielt auch der immer wichtiger werdende chinesische Markt eine große Rolle. Der Absatz soll bis 2018 von 3,5 Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr auf 4,9 Millionen ausgebaut werden.
Barra, seit Anfang des Jahres an der GM-Spitze und die erste Frau auf dem Chefsessel eines großen US-Autokonzerns, will ein weiteres Absacken des Aktienkurses stoppen. Deshalb stellte sie den Anlegern höhere Dividenden in Aussicht. Das GM-Papier hat im bisherigen Jahresverlauf um über 20 Prozent eingebüßt. Rückenwind erhielt Barra zur Wochenmitte durch robuste Verkaufszahlen. Mit einem Plus von mehr als 19 Prozent im Jahresvergleich führte GM im September die Absatzliste in Nordamerika an. Das Unternehmen lieferte rund 223 400 Fahrzeuge aus - so viele wie seit September 2011 nicht mehr. (dpa)