Der deutsche Autobauer Volkswagen investiert laut einer EU-Studie so viel Geld in Forschung und Entwicklung wie kein anderes Unternehmen weltweit. Erstmals stehe damit ein europäischer Konzern an der Weltspitze, meldete die EU-Kommission am Montag in Brüssel bei der Veröffentlichung des EU-Anzeigers für Investitionen der Industrie in Forschung und Entwicklung (FuE).
VW habe im vergangenen Jahr 9,5 Milliarden Euro in die Forschung gesteckt. Damit habe der Wolfsburger Autobauer globale Telekommunikations- und IT-Unternehmen wie etwa Samsung und Microsoft hinter sich gelassen. Das südkoreanische Unternehmen Samsung Electronics belegte Platz zwei (mit 8,3 Milliarden Euro). Unter den Top Ten rangierten fünf Unternehmen aus den USA (Microsoft, Intel, Merck, Johnson & Johnson und Pfizer).
Insgesamt gaben Europas Firmen 2012 rund 6,3 Prozent mehr Geld für die Forschung aus. Die EU-Kommission kritisierte aber, dass Europa nach wie vor hinter den USA herhinke. Dort lagen die Investitionen um 8,2 Prozent höher. Europa investiere vor allem in Zukunftsbranchen wie Biotechnologie und Software zu wenig, bemängelte die EU-Behörde. Während der Kontinent vor allem die Forschung in der Autobranche, im Maschinenbau, der Luft- und Raumfahrt sowie der Verteidigung ausbaue, investierten die Amerikaner in IT und Kommunikationstechnologien.
Der EU-Anzeiger für Investitionen der Industrie wird jedes Jahr von der EU-Kommission veröffentlicht und erfasst rund 2.000 Unternehmen mit den höchsten Investitionen in FuE. (dpa)