Der Autobauer Mercedes-Benz hat im ersten Quartal des Jahres deutlich weniger Autos verkauft als im Vorjahr und konnte trotzdem seinen Umsatz sowie das Ergebnis kräftig steigern. "Wir sind mit den Ergebnissen im ersten Quartal sehr zufrieden", sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm am Mittwoch.
Wie das Unternehmen in Stuttgart mitteilte, legte der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 34,9 Milliarden Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 19 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 3,5 Milliarden Euro.
"Die Nachfrage nach all unseren Produkten in allen Märkten ist sehr stark und weiterhin sehr hoch", sagte Wilhelm. Es sei ihm sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Rückgang beim Absatz ausschließlich dem anhaltenden Mangel an Halbleitern zuzuschreiben sei. Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig eingeschränkter Verfügbarkeit sowie steigenden Kosten bei den Herstellern führt seit einigen Quartalen zu höheren Preisen.
Preise nicht ohne Grund erhöht
Es sei nicht so, dass man einfach dasitze und lustig die Preise erhöhe, so Wilhelm. Zentral sei die Produktsubstanz. Sein Unternehmen habe sehr attraktive Autos, für deren Substanz die Kunden auch bereit seien, diese Preise zu zahlen. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres gehe er davon aus, dass die Kosten für Rohstoffe und Energie weiter zulegen. "Dem wollen wir auf der Preisseite begegnen", sagte Wilhelm.
Der Finanzchef wies darauf hin, dass bei Pkw die Absätze zwar um zehn Prozent zurückgegangen seien, im sogenannten Top-End-Segment seien die Absätze hingegen um fünf Prozent gestiegen. Dazu zählen etwa die Luxusmarke Maybach, die getunten Sportmodelle von AMG oder die G- und S-Klasse. Bei den vollelektrischen E-Fahrzeugen und Plug-in-Autos seien die Absätze sogar um 19 Prozent gestiegen.
"Es war aufgrund des Krieges in der Ukraine ein herausfordernder Jahresauftakt", sagte Wilhelm. Die weiteren Folgen der sich rasch verändernden Situation in Russland und in der Ukraine seien derzeit nicht vorhersehbar, hieß es in einer Mitteilung. "Eine Eskalation über den aktuellen Stand hinaus könnte erhebliche negative Konsequenzen für die Geschäftstätigkeit von Mercedes-Benz haben", hieß es darin. Trotz der schwierigen Bedingungen hält der Stuttgarter Autobauer an seinem Ziel fest, ein leichtes Plus beim Absatz in diesem Jahr zu erzielen.
Petra