Die Zahl der Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen – für die Ziele der Bundesregierung müsste der Ausbau aber deutlich schneller vorangehen. Mehr als 80.500 öffentliche Ladepunkte waren zum Stichtag 1. Januar hierzulande installiert, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Basis von aktuellen Daten der Bundesnetzagentur am Dienstag mitteilte. Das waren rund 35 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Noch stärker gestiegen ist die installierte Leistung – um mehr als 40 Prozent auf 2,47 Gigawatt (GW). Grund dafür ist die hohe Zuwachsrate bei den sogenannten Ultra-Schnellladepunkten mit Ladeleistungen ab 150 Kilowatt (kW).
"Die Zahlen zeigen deutlich, dass es einen enormen technologischen Sprung bei der Ladeleistung gegeben hat", teilte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, am Dienstag mit. "Die Fahrzeuge können immer schneller laden, die Ladesäulenbetreiber stellen ihre Technik darauf ab und bieten die höhere Ladeleistung an."
Das Ladeangebot werde häufig zu Unrecht als zu gering kritisiert, da sich viele an den im Koalitionsvertrag vermerkten eine Million Ladepunkten bis 2030 orientieren, betonte Andreae. "Um es klar zu sagen: Dieses Ziel ist technisch überholt, da es die Ladeleistung nicht berücksichtigt."
Die Bundesregierung will bis Ende des Jahrzehnts rund eine Million öffentliche Ladepunkte in Betrieb sehen. Dafür müssten ab diesem Jahr jährlich mehr als 131.000 Punkte neu hinzugebaut werden. Das wären deutlich mehr als es derzeit insgesamt gibt. Ein gut ausgebautes Ladenetz gilt als wichtige Voraussetzung für die Elektromobilität im Straßenverkehr.