2019 hatte der Stuttgarter Konzern ein Minus von 212 Millionen Euro verbucht, im Jahr 2018 war hingegen noch ein Gewinn erwirtschaftet worden. Im Jubiläumsjahr des 1920 gegründeten Unternehmens sank auch der Umsatz rapide - im Vorjahresvergleich um 16,7 Prozent auf nur noch 9,8 Milliarden Euro.
Nimmt man das Jahr 2017 als Maßstab, sind die Erlöse zwischenzeitlich gar um nahezu ein Viertel eingebrochen. Interims-Konzernchef Michael Frick sagte trotz des drastischen Rückgangs, das Umsatzergebnis sei am Ende "deutlich besser" gewesen als zwischenzeitlich befürchtet. Das liegt auch am starken China-Geschäft, in dem Mahle seine Umsätze leicht auf 1,3 Milliarden Euro steigerte. Die immense Nachfrage aus China treibt trotz der Corona-Pandemie zurzeit das Wachstum etlicher namhafter Autohersteller und Zulieferer.
Veränderungen fordern Umstrukturierung
Lange verdiente Mahle sein Geld vor allem mit Filtern, Kolben und Pumpen für den Verbrennungsmotor, doch seit dem verstärkten Umstieg etlicher Autobauer auf die E-Mobilität gilt das nicht mehr als tragfähiges Geschäftsfeld. Arbeitnehmervertreter warfen Mahle zuletzt immer wieder vor, sich zu spät und zu unentschlossen auf die neuen Erfordernisse umgestellt zu haben.
In diesem Zusammenhang ist auch der Abgang des intern und öffentlich in die Kritik geratenen Konzernchefs Jörg Stratmann im März zu sehen. Interimsweise führt nun Finanzchef Frick das Unternehmen, das angesichts der Krise einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und Werksschließungen einschlägt. Im laufenden Jahr wolle man unter dem Strich wieder einen Gewinn einfahren, sagte Frick.