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Coronavirus: Porsche hält Bänder an, Audi beantragt Kurzarbeit

18.03.2020 15:19 Uhr
Coronavirus: Porsche hält Bänder an, Audi beantragt Kurzarbeit
Porsche schließt sein Stammwerk in Zuffenhausen sowie das Werk in Leipzig (Bild) von diesem Samstag an zunächst für zwei Wochen.
© Foto: Porsche

Die Konzernmutter VW hatte schon angekündigt, die Produktion herunterzufahren – am Mittwoch zog Porsche nach. Audi schickt Beschäftigte aus Produktion und Logistik in Kurzarbeit.

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Die Hiobsbotschaften aus der Automobilwirtschaft reißen nicht ab. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus stoppt jetzt auch der Sportwagenbauer Porsche seine Produktion. Das Stammwerk in Zuffenhausen sowie das Werk in Leipzig bleiben von diesem Samstag an zunächst für zwei Wochen geschlossen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Primär gehe es um den Schutz der Belegschaft, darüber hinaus gebe es inzwischen aber auch Engpässe in den globalen Lieferketten, die eine geordnete Produktion nicht mehr zuließen.

"Mit diesen Maßnahmen leistet unser Unternehmen seinen Beitrag, die Belegschaft zu schützen und die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen", betonte Vorstandschef Oliver Blume. "Die tatsächlichen Folgen sind noch nicht absehbar. Für Prognosen ist es deshalb zu früh. Klar ist, dass 2020 ein sehr herausforderndes Jahr wird."

Die Konzernmutter Volkswagen hatte zuvor schon angekündigt, ihre Werke herunterzufahren. Opel, Daimler und BMW stoppen ebenfalls vorübergehend die Produktion. Toyota gab am Mittwoch bekannt, dass die Fertigung in den meisten europäischen Werken unterbrochen werde. Die Fabriken Onnaing (Frankreich), Burnaston und Deeside (Großbritannien), Kolin (Tschechien), Wabrzych und Jelcz-Laskowice (Polen), und Sakarya (Türkei) werden schrittweise geschlossen.

Unterdessen kündigte Audi für die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm Kurzarbeit an. In beiden deutschen Werken stehen die Bänder ab nächster Woche still (wir berichteten). "Die durch die Corona-Krise weltweit eingeschränkte Nachfragesituation und bevorstehende Lieferengpässe zwingen uns daher, den Antrag auf Kurzarbeit zu stellen", sagte Produktions- und Logistikvorstand Peter Kössler.

Vor allem Beschäftigte aus Produktion und Logistik sollten ab nächster Woche kurzarbeiten. Allerdings müsse an Prüfständen und der Zulassung neuer Modelle weitergearbeitet werden, damit es nach der Krise sofort weitergehe. Bei Teamarbeit dürfe nur die Hälfte der Mitarbeiter anwesend sein, um den Sicherheitsabstand von 1,50 Metern einzuhalten. Eltern mit Kindern und Pendler sollten möglichst mobil arbeiten.

Wochenlange Pause bei Tesla

Auch Tesla trifft die Coronavirus-Krise hart. Der Elektroautobauer muss sich auf einen wochenlangen Produktionsausfall in seinem Hauptwerk im kalifornischen Fremont einstellen. Da in der Region wegen der Virusausbreitung eine Ausgangssperre verhängt wurde, müssen wohl auch in der Tesla-Fabrik mit rund 10.000 Mitarbeitern die Bänder angehalten werden. Das Büro des örtlichen Sheriffs stellte in der Nacht zum Mittwoch klar, dass Teslas Betrieb nicht als unerlässliches Geschäft eingestuft werde, das von der Anordnung ausgenommen wäre.

Für den Konzern von Starunternehmer Elon Musk ist die zunächst bis zum 7. April geltende Zwangspause ein herber Rückschlag. Tesla will seine Offensive im Massenmarkt mit dem neuen Kompakt-SUV Model Y forcieren und muss dafür eigentlich rasch die Produktion in Fremont hochfahren. Das Unternehmen hatte bis zuletzt bekräftigt, weiterproduzieren zu wollen. Tesla hatte wegen des Virus schon zeitweise sein Werk in Shanghai schließen müssen. Anleger reagierten nervös auf die Ansage des Sheriffs und ließen Teslas Aktien im frühen US-Börsenhandel zunächst um über elf Prozent fallen. (dpa)

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