Der angeschlagene schwedische Autokonzern Volvo sieht gute Zukunftschancen mit seiner neuen chinesischen Mutter Geely auf dem Wachstumsmarkt in China. Das Unternehmen will in diesem Jahr seinen Absatz auf dem größten Automarkt der Welt auf schätzungsweise 40.000 Fahrzeuge fast verdoppeln, sagte der China-Chef von Volvo, Alexander Klose. Nach 23.000 Autos im vergangenen Jahr hatte der schwedische Autobauer allein im ersten Quartal schon 10.000 Autos verkauft, ein Zuwachs um 134 Prozent. Kein anderer Luxushersteller habe ein solches Wachstum verbuchen können, sagte Klose.
Bis Juli oder August soll der Kauf von Volvo durch den privaten chinesischen Autohersteller unter Dach und Fach sein. Es müssten voraussichtlich die Kapazitäten ausgebaut werden, doch seien noch keine Entscheidungen getroffen. Zu veröffentlichten Plänen über den Bau einer neuen Volvo-Fabrik in China wollte sich Klose nicht äußern. Er sprach von "vielen Gerüchten". Über die Zukunft mit Geely äußerte sich der China-Chef insgesamt positiv. "Ich sehe gute Chancen mit unserem neuen Partner in China." Geely könne Volvo in China helfen, gerade in den lukrativen Markt der Regierungsfahrzeuge einzudringen, der gegenwärtig von Audi dominiert wird. Ein gemeinsamer Vertrieb komme aber nicht infrage.
Audi im Visier
Volvo hat heute selbst rund 100 Händler in China. Wie BMW und Mercedes ist die schwedische Marke im Vergleich zum China-Pionier Volkswagen mit seiner Audi-Tochter eher ein "Nachzügler" auf dem chinesischen Markt. Alle drei Edelmarken wollen den Ingolstädtern den Markt in China streitig machen. "Es ist in der Tat so, dass Audi unser Zielwettbewerber ist", sagte Klose.
"Ich könnte mir vorstellen, dass der chinesische Markt sehr stark die Zukunft entscheiden wird", sagte Klose. Deswegen investierten jetzt auch alle großen Autohersteller so stark im Reich der Mitte. Im globalen Geschäfte könnte der chinesische Markt "die Karten neu mischen", sagte der China-Chef von Volvo. (dpa)