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Carthago Reisemobil-Neuheiten: Das Dickschiff und der Allrounder

02.08.2021 10:09 Uhr | Lesezeit: 5 min
Schickes Design und schlaues Platzmanagement: Der Kleiderschrank findet sich am Fußende unter dem Bett auf der Beifahrerseite und ist per Liftfunktion bequem von oben und vorn zugänglich
© Foto: Carthago

Reisemobil-Hersteller Carthago-Malibu hat seine Neuheiten für das Modelljahr 2022 vorgestellt und vollführt dabei den Spagat: in der Preisklasse jenseits von 100.000 Euro mit der neuen Generation des Carthago Chic C-Line und bei den kompakten Vans mit dem Malibu Diversity.

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Der Ansturm auf die kompakten Kastenwagen treibt den aktuellen Reisemobil-Boom in besonderem Maße an. Allerdings erfreuen sich auch die Hersteller von teil- und vollintegrierten Fahrzeugen an Zuwachswachsraten bis zu 30 Prozent, wie die Premium-Marke Carthago aus Aulendorf mit ihren Dickschiffen bis zu 200.000 Euro und mehr sowie der preislich ein wenig günstiger positionierte Ableger Malibu beweisen.

Die beiden wichtigsten Neuheiten zum Modelljahr 2022 bilden zwei Gegenpole im Produktportfolio der Oberschwaben: Hier die neue Generation des bis nahezu neun Meter langen Carthago Chic C-Line, Herzstück in der Integrierten-Riege, und dort die Ergänzung der Malibu-Van-Reihe um die Modelle Diversity.

Verändertes Außendesign

Seit fast 20 Jahren bildet der Chic C-Line das Rückgrat der Marke Carthago. Die Veränderungen am Außendesign und bei der Innenarchitektur gehen über das Maß üblicher Modellpflegemaßnahmen hinaus. Das beginnt bei einer veränderten Frontpartie, bei der dem Kühlergrill in der höherwertigeren Superior-Variante zu den senkrechten auch noch horizontale Chromstreben verpasst werden, und dem neuen Look für die Seitenwände.

Im Innenraum wurde die Küche neugestaltet. Der geschwungene und erhöhte Küchentresen, der auch eine optische Abtrennung zur L-Sitzgruppe darstellt, hat eine zusätzliche, integrierte Abstell- und Arbeitsfläche. Der Barschrank erhielt ein neues Design, und die ausziehbare Kaffee-Kapselmaschine bekam einen neuen Platz hinter der Spüle und ist jetzt direkt mit dem Wasserhahn befüllbar.

Gut organisierter Stauraum

Die sechs Küchenschubladen sind breiter geworden, und auf Wunsch gibt es einen großen Gasbackofen im Küchenunterschrank, was allerdings auf Kosten von zwei Auszügen geht. An Stauraum dürfte es dennoch kaum mangeln. Wohnraumbeleuchtung und Ambientelicht lassen sich nun getrennt steuern. Außerdem gibt es mit der Stilwelt "Linea Progressiva" eine vierte Wahlmöglichkeit, die mehr helle Flächen mit kräftiger Wildbirne kombiniert.

Besonders schätzen werden künftige Kunden die von 58 auf 63 Zentimeter verbreiterte Aufbautür mit großem Fenster, Doppelverriegelung und geschickt verstauter Fliegengittertür. Das neue Eingangsportal kommt zum nächsten Modelljahr allerdings sämtlichen integrierten Fahrzeugen aus Aulendorf zugute und kann in den Topbaureihen E-Line, S-Plus und Liner-for-two zusätzlich noch mit schlüsselloser Entriegelung und Zuziehhilfe kombiniert werden.

Hochmodernes Cockpit

Für das Cockpit gibt es optional ein neues Multimediasystem mit 9-Zoll-Touchscreen inklusive Navigation, Reisemobil-Routenführung und Smartphone-Einbindung sowie lobenswerterweise einen praktischen Extra-Drehregler für die Lautstärke.

Aber kann von "New Generation" die Rede sein, wenn die Serie 8 des Basis-Fahrzeugs Fiat Ducato noch auf sich warten lässt? Tatsächlich wird auf dem Caravan-Salon der Chic C-Line noch mit dem "alten" Chassis zu sehen sein und an eilige Kunden auch verkauft werden, weil Carthago, wie derzeit alle Reisemobil-Hersteller, unter den Corona-bedingten Produktionsproblemen bei Fiat zu leiden hat. Wer jetzt bestellt, wird den luxuriösen Integrierten aber mit dem neuen Ducato, und dann auch wahlweise mit der neuen 9-Gang-Automatik, bekommen. Wann das allerdings sein wird, wissen die Oberschwaben selbst nicht.

Dafür gibt es Neuigkeiten für die Freunde der im vergangenen Jahr eingeführten Basis-Alternative Mercedes Sprinter: Auch die beiden 8,40 und 8,65 Meter langen Topmodelle Chic C-Line 5.9 XL LE und 6.2 XL QB mit Tandemachse werden jetzt mit dem Stern an der Frontpartie zu haben sein. In der Grundversion ist jeweils die 105 kW / 143 PS starke Version des 2,2-Liter-Dieselmotors an Bord.

Insgesamt umfasst das Integrierten-Angebot nun neun Grundrisse vom I4.2 DB (6,85 Meter lang) bis zum I6.2 XL, die als Zwei- oder Dreiachser auf einem Ducato mit Alko-Tiefrahmen angeboten werden. Die Spanne der Basispreise reicht von 100.390 bis 119.490 Euro. Sechs dieser Grundrisse können alternativ mit dem Mercedes Sprinter kombiniert werden. Günstigstes Modell ist hier der 7,52 Meter lange Chic C-Line 4.9 LE ab 111.940 Euro.

Carthago bietet die Chic C-Line allerdings auch in einer teilintegrierten Variante an. Die drei Grundrisse ausschließlich auf Fiat Ducato mit Längen zwischen 7,35 und 7,43 Metern werden als eher seltene T-Modelle der Spitzenklasse ab 90.280 bis 91.860 Euro angeboten.

Günstigere Alternative

Zu einer deutlich günstigeren, aber keineswegs billigen Preisklasse gehört die interessanteste Neuheit der Submarke Malibu. In dem am stärksten boomenden Kompakt-Segment wird die Van-Baureihe von Malibu um zwei neue Modelle mit der Typenbezeichnung "Diversity" erweitert. Dabei handelt es sich um Grundrisse, die durch Vielseitigkeit, gutes Raumgefühl und reichhaltiges Platzangebot überzeugen sollen.


Carthago Chic C-Line

Carthago Chic C-Line Bildergalerie

Das wird in den Modellen 600 DBK mit Querbett im Heck und 640 LEK mit Einzelbetten durch einige neue Elemente erreicht. So wird der 84-Liter-Kompressor-Kühlschrank in der Wagenmitte nach unten versetzt und ermöglicht mit einem neu konstruierten, zurückversetzten Kombischrank darüber eine freie Blickachse nach hinten.

Zusätzlich entsteht mehr Arbeits- und Ablagefläche. Der Kleiderschrank findet sich stattdessen am Fußende unter dem Bett auf der Beifahrerseite und ist per Liftfunktion bequem von oben und vorn zugänglich.

Badezimmer clever eingerichtet 

Einem offenen Raumgefühl kommen auch die zweiteilige Waschraum-Schiebetür und das flexible Bad mit der schwenkbaren Toilette entgegen. Zudem lässt es sich dort für die beengten Verhältnisse eines 6,40-Meter- oder gar Sechs-Meter-Vans verhältnismäßig kommod duschen.

Angeboten werden die Diversity-Vans zu Preisen ab 50.450 Euro (600 DBK) und ab 52.050 Euro (640 LEK). Mit zusätzlichem Aufstelldach für zwei weitere Schlafplätze werden 4.000 Euro Aufpreis verlangt. Für die Charming-Versionen Coupé und Skyview GT mit großem Panoramadach sowie für die Modellreihe Family-for-4 sollen die Diversity-Varianten ebenfalls zu haben sein.

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