Der japanische Automobilhersteller Nissan wird die nächste Generation seines SUV-Modells X-Trail für den europäischen Markt in Japan statt in England bauen. Wenige Wochen vor dem am 29. März anstehenden EU-Austritt Großbritanniens (Brexit) teilte Nissan am Sonntag mit, man wolle die Produktion des X-Trail im Werk in Kyushu zusammenführen.
Nach einer früheren Ankündigung sollte das Modell im Werk Sunderland im Nordosten Englands gebaut werden. Andere Nissan-Planungen für Sunderland - die nächste Generation des Juke und des Qashqai - seien von dieser Entscheidung nicht betroffen, hieß es.
"Da der X-Trail bereits in Japan gefertigt wird, können wir unsere Investitionskosten verringern", sagte Nissans Europa-Chef Gianluca de Ficchy. Die Belegschaft in Sunderland genieße weiterhin volles Vertrauen. "Während wir diese Entscheidung aus betrieblichen Gründen getroffen haben, hilft die fortwährende Unsicherheit rund um das künftige Verhältnis des Vereinigten Königreiches zur EU Unternehmen wie unserem nicht bei der Zukunftsplanung", sagte er mit Blick auf den Brexit.
Die Abgeordnete Julie Elliott von der oppositionellen Labour-Partei kündigte auf Twitter an, alles zu tun, um die Jobs in Sunderland zu verteidigen. "Wir können die unvermeidliche Rolle nicht leugnen, die der Brexit hier spielt. Die andauernde Ungewissheit, die chaotische Regierung. Nichts davon ist hilfreich, um zu Unternehmensinvestitionen in diesem Land zu ermutigen", schrieb sie. (dpa)
Arno Bach