Für Bosch-Konzernchef Volkmar Denner "wird 2021 zum Schicksalsjahr der europäischen Automobilindustrie". Bei der Verschärfung der CO2-Grenzwerte und der EU-7-Norm forderte er in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag) die Politik auf, "sozial ausgewogen vorzugehen und nicht einen wesentlichen Teil der industriellen Basis Europas zu gefährden". Zugleich müsse Mobilität bezahlbar bleiben und dürfe nicht zu einem Privileg für die werden, die sie sich leisten könnten, sagte Denner.
Klimaschutz sei sehr wichtig, eine gesunde Wirtschaft und gute Arbeitsplätze aber auch. "Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass der Wohlstand, den wir uns in Deutschland über Jahrzehnte erarbeitet haben, garantiert ist", warnte der Bosch-Chef. "Ich halte auch nichts davon, dass man permanent ehrgeizigere Ziele formuliert, ohne ausreichend über die Mittel zu ihrer Erreichung zu sprechen." Die Diskussion werde zu einseitig geführt.
Ein gravierendes Problem in der Industrie seien weiterhin die Engpässe bei Halbleitern. "Aber das ist ein Thema, das vorbeigeht", sagte Denner. "Es stehen uns noch schwierige Monate bevor, und der Zustand könnte bis 2022 angespannt bleiben. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres sollte es aber zumindest besser werden."