Der nordrhein-westfälische Autozulieferer Borgers SE & Co. KGaA hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus bestellt, wie aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Bielefeld von Montag hervorging (Aktenzeichen: 43 IN 640/22).
Borgers mit Sitz in Bocholt gilt nach eigenen Angaben als Spezialist für textile Bauteile in Fahrzeugen. Die Gruppe besteht aus der Borgers SE & Co. KGaA als Holdinggesellschaft sowie operativ tätigen Gesellschaften in Europa, China und den USA. Die Traditionsfirma stellt Dämpfungen, Verkleidungen und Isolationen für Autos her.
Borgers: Umsatz stark gesunken
Autozulieferer standen zuletzt weltweit unter Druck. Hohe Energie- und Rohstoffkosten sorgen zusätzlich für Belastungen. Firmenangaben zufolge hatte die Borgers-Gruppe Ende 2020 noch 6166 Vollzeitkräfte. Der Umsatz war 2020 gegenüber dem Vorjahr um 204 Millionen auf 660 Millionen Euro gesunken.
Im Sommer 2022 hatte Borgers die Maschinenbau-Sparte mit den Unternehmen Olbrich GmbH und R+S Automotive GmbH an die US-Firma Matthews International Corporation veräußert. Im größten Geschäftsbereich Automotive wiederum werden den Angaben zufolge rund 80 Prozent des Gruppenumsatzes vor allem mit textilen Produkten für Pkw und Nutzfahrzeuge getätigt.