BMW hat sein erstes großes Pilotprojekt mit Elektroautos in Deutschland nach einem Jahr abgeschlossen. "Das wichtigste Ergebnis: Elektromobilität funktioniert schon heute", teilte der Münchner Autobauer am Montag mit. Die Reichweite eines elektrischen Fahrzeugs von rund 150 bis 180 Kilometern reiche im Alltag für die meisten Kunden in der Stadt vollkommen aus. Bei dem einjährigen Feldversuch hatten knapp 100 Fahrer aus dem Großraum München mit 15 Mini E über 150.000 Kilometer zurückgelegt.
Neben der Reichweite nahmen die BMW-Entwickler auch das Batterieladeverhalten der Nutzer genauer unter die Lupe. Die meisten Testfahrer schlossen die Mini E laut Hersteller in ihrer heimischen Garage und an ihrem Arbeitsplatz an das Netz an. Die öffentlichen Stromtankstellen des Energiepartners E.ON steuerten sie erst an dritter Stelle an. Viele Teilnehmer äußerten zudem den Wunsch, Strom aus erneuerbaren Energien nutzen zu wollen, um vollkommen emissionsfrei und umweltfreundlicher fahren zu können. Für das Projekt wurde Strom aus bayerischer Wasserkraft erzeugt.
BMW will die gesammelten Erkenntnisse nun in die Entwicklung des voraussichtlich im Jahr 2013 präsentierten Megacity Vehicle einfließen lassen. Die Komponenten des Elektroantriebs sollen hierfür in einem Antriebsmodul verbaut werden, so dass es keinerlei Einschränkungen mehr in Bezug auf Stauraum oder Sitzplätze gibt.
Bei den weltweit mehr als 600 eingesetzten Mini E handelt es sich um reine Zweisitzer. Die für den Elektroantrieb benötigte große Batterie füllt den kompletten Platz der Rückbank aus. Die 150 kW / 204 PS starke E-Maschine bringt den Kleinwagen mit einem maximalen Drehmoment von 220 Nm in Fahrt. Sie beschleunigt den Mini E innerhalb von 8,5 Sekunden fast geräuschlos aus dem Stand auf Tempo 100, maximal sind 152 km/h möglich. BMW verspricht eine Reichweite zwischen 200 und 250 Kilometern. (rp)