Volkswagen will dem Rivalen BMW einen weiteren Manager ausspannen. Der Einkaufschef des bayerischen Autobauers für Nordamerika, Murat Aksel, soll laut einem Bericht des "Manager-Magazins" im Sommer 2020 Beschaffungsvorstand der Kernmarke VW Pkw werden. Die Wolfsburger bestätigten am Freitag grundsätzlich, dass ein Wechsel Aksels zu ihnen geplant sei. "Über weitere Details im Zusammenhang mit der personellen Veränderung können wir jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt informieren», hieß es.
VW-Konzernchef Herbert Diess – bis Mitte 2015 selbst BMW-Vorstand – soll Aksel seit längerem gut kennen. Es ist nicht das erste Mal, dass der heutige Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Autoherstellers zur Besetzung von Top-Positionen bei der Münchner Konkurrenz wildert.
Der frühere BMW-Vorstand Markus Duesmann ist Diess' Wunschkandidat als künftiger Chef der VW-Oberklassetochter Audi. Derzeit wird Audi von Bram Schot geführt – sein Vorgänger Rupert Stadler ist im Zusammenhang mit Ermittlungen in der Diesel-Affäre wegen Betrugsverdachts angeklagt.
Im September hatten Berichte kursiert, wonach Duesmann im Frühjahr 2020 an die Audi-Spitze rücken soll. Er hat bereits einen Vertrag beim VW-Konzern unterschrieben, BMW stellte ihn frei. VW äußerte sich dazu nicht näher. Bisher hieß es, wegen einer Konkurrenz-Sperrklausel dürfe Duesmann voraussichtlich erst im Oktober 2020 im Konzern antreten. Ebenfalls von BMW zu Audi kam Hildegard Wortmann, sie ist inzwischen Vertriebs- und Marketingchefin der Ingolstädter. (dpa)