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Autozulieferer: ZF nach Übernahme auf Kurs

22.03.2016 07:49 Uhr
ZF Friedrichshafen hat für 2015 bessere Zahlen vorgelegt.

Unter den Autozulieferern ist ZF einer der Großen - erst recht nach der Übernahme des US-Rivalen TRW. Die Zukunft sei elektrisch, so das Management. Aber bis zum Verkaufsschlager E-Mobilität dauere es noch.

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Der Autozulieferer ZF will nach der Übernahme des US-Konkurrenten TRW weiter zulegen und sich die Elektromobilität als Zukunftsgeschäft stärker erschließen. Wie 2015 werde in diesem Jahr ein organisches Umsatzplus - also ein Wachstum der Erlöse aus eigener Kraft - von fünf Prozent angepeilt, sagte ZF-Chef Stefan Sommer am Dienstag in Stuttgart. Mit der TRW-Integration sollen zudem Techniken wie Elektroauto-Komponenten und das autonome Fahren vorankommen. 

"Wir schauen zuversichtlich in ein weiteres starkes Jahr 2016, was von Wachstum geprägt sein wird", meinte Sommer. Die ZF-Geschäfte in Nordamerika und Asien liefen zuletzt stark, in Südamerika schwach. Dieser Trend setze sich in etwa fort, sagte Sommer. Jedoch werde sich der im Vergleich zu 2015 stärkere US-Dollar negativ auswirken. 

Die einstige Zahnradfabrik GmbH, die heute unter ZF Friedrichshafen firmiert, hat ein Jahr des Umbruchs hinter sich. Der Zukauf der US-Firma TRW war 2015 ein 12,4 Milliarden US-Dollar teurer Kraftakt. Damit verbreiterte ZF seine bisher von Getrieben und Fahrwerkselementen dominierte Produktpalette unter anderem um Elektronik, Sensorik und Sicherheitstechnik. So will ZF stärker bei Zukunftsthemen wie der E-Mobilität und selbstfahrenden Autos punkten. 

Zukunft E-Mobilität

Noch machten konventionelle Produkte 90 bis 95 Prozent des Umsatzes aus, so Sommer. Dies werde auf lange Sicht zugunsten der E-Mobilität auf die Hälfte sinken. Aber: "Da werden mit Sicherheit noch 20 Jahre ins Land ziehen, bevor man die alte Welt derart einholen kann." 

2015 hatte ZF Friedrichshafen Erlöse von 29,2 Milliarden Euro erzielt - nach 18,4 Milliarden 2014. Doch der Vorjahresvergleich ist diesmal schwierig, weil seit Mitte Mai 2015 die TRW-Zahlen in die Bilanz einfließen. Auf die Amerikaner entfielen in dem guten halben Jahr 8,9 Milliarden Euro Umsatz. Zudem gab es weitere Zu- und Verkäufe: Von Bosch Rexroth wurde etwa das Geschäft mit Industrie- und Windgetrieben übernommen, das Geschäft mit Motorventilen abgegeben.

Finanzchef Konstantin Sauer zeigte sich zufrieden, dass die Nettoverschuldung um 1,4 Milliarden Euro auf 7,4 Milliarden Euro abgesenkt worden sei. Die Entschuldung von ZF werde fortgesetzt. Bei der Mitarbeiterzahl gab es wegen TRW fast eine Verdopplung auf rund 138.000, in den ursprünglichen ZF-Bereichen betrug das Plus 3.000 auf 74.000. In Deutschland beschäftigt der Konzern etwa 50.000 Menschen.

Dieses Niveau soll nach den Worten Sommers zwar gehalten werden. Es sei aber "Flexibilität" bei der Beschäftigung hierzulande notwendig. Bei der Integration von TRW kam es nach Ansicht des ZF-Chefs zu keinen Problemen. Es habe schnelle Erfolge beim Einkauf und Vertrieb gegeben. Ein gemeinsames Management-System sei hingegen noch "eine große Herausforderung". (dpa)

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