Das starke Autogeschäft hat beim Wälzlagerhersteller Schaeffler zum Jahresanfang für einen kräftigen Umsatzschub gesorgt. Das stärkt die Zuversicht der Firmenspitze. Der Vorstand rechne nun für das Gesamtjahr 2014 mit einem Umsatzplus von mehr als sieben Prozent, teilte das fränkische Unternehmen bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Bisher war das Unternehmen für das Gesamtjahr nur von einem Umsatzzuwachs von "fünf bis sieben Prozent" ausgegangen.
In den ersten drei Monaten war der Umsatz der Schaeffler-Gruppe um 8,0 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro gestiegen. Hätten Währungseffekte den weltweit operierenden Konzern nicht so stark belastet, hätte der Umsatz sogar um 11,2 Prozent zugelegt, betonte die Unternehmensführung in einer Mitteilung. Umsatztreiber beleibt weiterhin die Automobilsparte: Die entsprechenden Erlöse seien im ersten Quartal um 11,3 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro gewachsen. In der Industriesparte verhinderten hingegen negative Währungseffekte eine kräftigere Erholung.
Deutlich stärker als die Umsätze stiegen die Gewinne: Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 59 Millionen auf 414 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben Ende März 382 Millionen Euro; der Konzerngewinn lag damit mehr als doppelt so hoch wie im ersten Quartal 2013.
Trotz der wachsenden Gewinne ächzt das Unternehmen weiterhin unter einem Schuldenberg von 5,5 Milliarden Euro, den Schaeffler bei der Conti-Übernahme vor fünf Jahren angehäuft hatte. Es sind rund 80 Millionen Euro mehr als Ende Dezember 2014. Den Abbau der Schulden hatten erst im Vorjahr Strafzahlungen der EU in Höhe von 370 Millionen Euro wegen verbotener Preisabsprachen verhindert.
Schaeffler beschäftigte Ende März 79.686 Mitarbeiter; die Stammbelegschaft des Autozulieferers wuchs damit im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent. (dpa)