Der Automobilzulieferer Webasto will mit Stellenkürzungen auf den jüngsten Gewinneinbruch reagieren. "Das Jahresergebnis ist enttäuschend und zwingt uns zu handeln" sagte Vorstandschef Holger Engelmann am Donnerstag in Stockdorf bei München. Derzeit überprüfe man in allen Regionen und Bereichen die Kapazitäten und Strukturen. "Ein Stellenabbau im zweistelligen Prozentbereich ist voraussichtlich unvermeidbar", betonte Engelmann. Ende Dezember hatte Webasto weltweit rund 16.600 Mitarbeiter.
Das Unternehmen hatte das Geschäftsjahr 2023 deutlich unter seinen Erwartungen abgeschlossen. Laut vorläufigen stieg der Umsatz zwar auf knapp 4,6 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern lag jedoch mit rund 20 Millionen Euro nur leicht im positiven Bereich.
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Die Rahmenbedingungen für Automobilzulieferer hätten sich 2023 weiter verschlechtert, erklärte Engelmann. "Erhebliche Nachfrageschwankungen, gesteigerter Kostendruck, inflationäre Effekte, Störungen in der Lieferkette und eine schwache Entwicklung in vielen Märkten spiegeln sich in unseren Zahlen wider." Webasto müsse sich angesichts der trüben Aussichten "finanziell resilienter aufstellen", so der Manager weiter.
Im vergangenen Jahr hatte Webasto bereits seine Kapazitäten, unter anderem in China, angepasst und einen weltweiten Einstellungsstopp beschlossen. Erst Anfang dieses Jahres trennte man sich mehrheitlich von seinem defizitären Geschäft mit Ladelösungen. Der Fokus liegt nun auf den Sparten "Dach" und "Elektrifizierung" – verbunden mit einer Schärfung der Produktstrategie im Bereich Elektromobilität.