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Automarkt Juli 2024: Ernüchterung und Stagnation

09.08.2024 10:01 Uhr | Lesezeit: 3 min
Neuwagen der Marke Opel
© Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON

Vor allem in den Flotten gab es einen markanten Rückgang. Auch Elektroautos verloren deutlich an Boden. Handel und Hersteller müssen sich nun laut Analysten "in wirtschaftlich harten Zeiten mit Rabatten um die Gunst der Kunden bemühen."

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Im Juli setzte sich der Abwärtstrend auf dem deutschen Pkw-Markt laut Dataforce weiter fort. Insgesamt wurden 238.263 Neuzulassungen verzeichnet, was einem Rückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zum Juli 2023 entspricht. Besonders kritisch ist dieser Rückgang zu bewerten, da im Vorjahr der Einfluss der Halbleiterkrise und der Pandemie erstmals nachließ.

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"Der Markt kehrt wieder in alte Muster zurück. Das heißt, der Privatmarkt kommt wieder mehr in den Fokus der Hersteller", sagt Julian Litzinger, Automotive Analyst. "Und diese müssen sich in wirtschaftlich harten Zeiten mit Rabatten um die Gunst der Kunden bemühen. Die rosigen Zustände der letzten zwei Jahre, in denen ihnen die Fahrzeuge zu jedem Preis aus den Händen gerissen wurden, sind vorbei."

Starker Rückgang im Flottenmarkt

Der Flottenmarkt verzeichnete einen besonders starken Rückgang mit einem Minus von 12,6 Prozent. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass dieser Markt im Vorjahr aufgrund des Auslaufens der Kaufprämien für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge einen deutlichen Aufschwung erlebte. Viele Unternehmen nutzten die letzte Gelegenheit, um vergünstigt Elektrofahrzeuge zu erwerben. Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Flottenmarkt nur etwa drei Prozent im Minus.

Rückgänge im Vermieterkanal und Fahrzeughandel

Wesentlich entscheidender für den Gesamtmarkt war jedoch der Rückgang im Vermieterkanal, der im Juli um 5,3 Prozent nachgab. Dieser Kanal zeigte im bisherigen Jahresverlauf ein Wachstum von 10 Prozent, weshalb der Rückgang im Juli besonders ins Gewicht fällt. Auch der Fahrzeughandel verzeichnete mit einem Wachstum von nur 2,8 Prozent einen deutlichen Rückgang gegenüber seiner bisherigen Jahresperformance von plus 15 Prozent.

Ein Lichtblick im Juli war der Privatmarkt, der um 7,3 Prozent zulegen konnte. Dieser Markt gewinnt wieder an Bedeutung und signalisiert eine Rückkehr zur Normalität, da private Kunden vermehrt (mit Rabatten) von den Herstellern angesprochen werden.

Elektromobilität: Gemischte Entwicklungen

Im Flottenmarkt zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen um 39 Prozent. Dennoch erreichten Elektroautos im Juli ihren höchsten Marktanteil im Jahr 2024 mit 16,2 Prozent. Nimmt man Plug-in-Hybride hinzu, so beträgt der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge im Flottenmarkt 25,4 Prozent.

Im Privatmarkt zeigt sich hingegen eine andere Entwicklung: Seit dem Wegfall der Förderung im Dezember 2023 sind die Rückgänge bei Elektrofahrzeugen deutlich spürbar. Im Juli sank der Marktanteil von Elektroautos auf 13,6 Prozent, während er im Vorjahr noch bei 20,8 Prozent lag. Fehlende Förderungen und eine zunehmende Skepsis gegenüber der Elektromobilität wirken sich negativ aus.

Transportermarkt mit leichtem Zuwachs

Der Transportermarkt konnte im Juli leicht um 4 Prozent zulegen. Dies ist vor allem auf einen deutlichen Anstieg im Privatmarkt um 17 Prozent und im Fahrzeugbau um 32 Prozent zurückzuführen. Der Fahrzeughandel verzeichnete ebenfalls ein Plus von 4 Prozent. Im Gegensatz dazu mussten die Autovermieter einen Rückgang von 11 Prozent hinnehmen. Während Diesel-Fahrzeuge um 13 Prozent zulegten, sanken die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen um 51 Prozent.

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