Der größte US-Autobauer General Motors (GM) hat seinen Absatz auf dem Heimatmarkt im vergangenen Jahr leicht gesteigert und den Rivalen Toyota dort als verkaufsstärksten Hersteller abgelöst. GM brachte 2022 nach eigenen Angaben vom Mittwoch 2,27 Millionen Neuwagen an die US-Kundschaft und legte damit gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent zu. Toyota musste einen Rückgang um 9,6 Prozent verkraften und wurde 2,1 Millionen Autos los.
2021 hatten noch die Japaner knapp die Nase vorn – GM verlor damit erstmals seit 1931 die Marktführerschaft in den USA. Dem US-Autoriesen gelang nun aber ein starker Jahresabschluss. Im vierten Quartal 2022 nahm der Absatz im Jahresvergleich um 41 Prozent zu. Konkurrent Ford musste im Gesamtjahr ein Minus von rund zwei Prozent hinnehmen, insgesamt verkaufte der Konzern rund 1,86 Millionen Neuwagen in den USA.
Volkswagens Absatz ging 2022 gegenüber dem Vorjahr um 19,7 Prozent auf 301.069 Neuwagen zurück, wie der Hersteller am Donnerstag mitteilte. Im vierten Quartal verkaufte das Unternehmen 22.303 Autos mit dem VW-Logo an die US-Kundschaft - ein Minus von 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein Lichtblick war das Elektromodell ID.4. Hier legte der Absatz im Schlussvierteljahr um 171 Prozent zu. Allerdings trägt das E-Auto noch nicht viel zum Volumen bei - im Gesamtjahr verkaufte VW 20.511 Stück.
Die VW-Tochter Audi lieferte 18.875 Fahrzeuge und damit fünf Prozent weniger aus als im Vorjahr, wie sie am Mittwoch mitteilte. Dabei steigerte Audi die Verkäufe im vierten Quartal um 63 Prozent. Der Oberklasse-Rivale BMW verzeichnete bei seiner Stammmarke 2022 einen Rückgang um 1,3 Prozent auf 332.388 Autos, obwohl die Verkäufe im Schlussviertel um 9,4 Prozent stiegen. Bei der Tochter Mini sank der US-Absatz im Gesamtjahr um 1,4 Prozent auf 29.504 Neuwagen. Die Zahlen von Porsche und Mercedes-Benz standen noch aus
US-Markt auf Schrumpfkurs
Allerdings schlugen sich BMW und Audi damit besser als viele andere Hersteller. Analysten des Marktforschers Wards Intelligence gehen davon aus, dass der branchenweite US-Absatz 2022 um acht Prozent auf 13,7 Millionen Fahrzeuge sank. Das wäre der niedrigste Jahreswert seit 2011. Angesichts der hohen Inflation, weltweiter Lieferkettenprobleme und hartnäckiger Engpässe bei wichtigen Bauteilen tat sich die Autobranche 2022 schwer.
Im neuen Jahr dürfte es wieder bergauf gehen, doch der Ausblick bleibt verhalten. Wards rechnet mit 14,9 Millionen verkauften Neuwagen. Damit bliebe der Markt weit unter der vor der Pandemie üblichen Marke von mindestens 17 Millionen.