Die USA wären nur im Rahmen eines breiteren Zollabkommens zur gegenseitige Abschaffung der Auto-Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA bereit. Das stellte ein Sprecher der US-Botschaft am Donnerstag nach einem Treffen von Botschafter Richard Grenell mit Vorstandschefs großer deutscher Autohersteller klar. Zudem betonte er, dass die "doppelte Null" nicht als formelles Angebot von US-Präsident Donald Trump an Deutschland zu verstehen sei.
"Bei dem Treffen hat es lediglich eine Diskussion darüber gegeben, ob es möglich ist, zu einer 'doppelten Null' bei den Zöllen auf Autos zu kommen. Das wäre dann ein Teil eines größeren, komplizierten Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten und der EU", sagte Botschaftssprecher Williams Martin der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt kein formelles Angebot des Präsidenten durch den Botschafter an Deutschland." Martin betonte, dass Grenell weiter versuchen werde, "mit unseren deutschen Partnern dazu beizutragen, einen Weg aus diesem Handelskonflikt zu finden".
Grenell hatte die Auto-Manager am Mittwoch, dem Nationalfeiertag der USA, in die US-Botschaft nach Berlin eingeladen. Der Botschafter ist ein Vertrauter Trumps und erst seit wenigen Wochen im Amt. Er gilt als Freund deutscher Autos und fuhr zu Hause in den USA einen BMW. Sein jetziger Dienstwagen ist ein Audi.
US-Pkw sind in der EU mit einem zehnprozentigen Zoll belegt. Umgekehrt sind es nur 2,5 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat der EU mit 20 Prozent Importzoll auf Autos und Autoteile gedroht. Das würde deutsche Hersteller besonders treffen. Aluminium und Stahl aus der EU hat Trump bereits mit Sonderzöllen belegt. Er will damit das Handelsdefizit der USA schmälern. Die EU wiederum droht den USA mit Vergeltungsmaßnahmen mit Milliardenschäden für die US-Wirtschaft. (dpa)