Dämpfer für den Autokonzern Daimler: Nachdem der Absatz von Autos der Kernmarke Mercedes-Benz zuletzt meist deutlich gestiegen war, ging er im Juni zurück. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge der Premiummarke des Stuttgarter Konzerns fiel um 2,6 Prozent auf knapp 204.000, wie Daimler am Freitag in Stuttgart mitteilte. Erfreulich entwickelte sich die Kleinwagentochter Smart mit 13.197 verkauften Fahrzeugen und einem Plus von fünf Prozent.
Schuld für den Mercedes-Rückgang war nach Konzernangaben unter anderem ein Brand bei einem Zulieferer in den USA. "Dadurch konnten deutlich weniger SUVs im Mercedes-Benz-Werk in Tuscaloosa für den Weltmarkt produziert und abgesetzt werden", hieß es in der Mitteilung. Besonders schlecht lief das Geschäft in Deutschland – hierzulande sank der Absatz der Fahrzeuge mit dem Stern um 12,2 Prozent auf 25.632 Stück.
Auch in anderen Ländern ging es zum Teil deutlich nach unten. Angezogen hat dagegen der Absatz in China. Dort wurden im Juni fast 57.000 Mercedes-Benz und damit knapp 14 Prozent mehr als vor einem Jahr verkauft. Daimler hatte die vergangenen Jahre beim Absatz auf einer Erfolgswelle geschwommen und ließ so die beiden Erzrivalen BMW und Audi, die in den kommenden Tagen ihre Absatzdaten vorlegen, hinter sich.
Neuer Bestwert im ersten Halbjahr
Trotz des Rückschlags im Juni steht in den ersten sechs Monaten noch ein Absatzplus in den Büchern. Bis Ende Juni zog die Zahl der verkauften Mercedes-Benz um 3,9 Prozent auf 1,19 Millionen Stück an – ein neuer Halbjahresrekord. Inklusive Smart kam die Pkw-Sparte der Schwaben auf 1,25 Millionen Stück (plus 3,3 Prozent).
Abseits der immer noch guten Absatzdaten verdunkelten sich die Wolken zuletzt über Daimler. So musste der Konzern erst vor zwei Wochen wegen des Handelsstreits zwischen China und den USA, neuer Vorschriften bei Abgas- und Verbrauchstests und dem Rückruf von Dieselfahrzeugen wegen unzulässiger Abgastechniken senken. Nach Informationen des "Handelsblatt" (Freitagausgabe) läuft der Rückruf zudem schwierig. Die Sache könne sich bis 2019 hinziehen. (dpa/rp)