Die IG Metall kritisiert den angepeilten Personalabbau beim Auto- und Industriezulieferer Schaeffler. Die Gewerkschaft forderte die Unternehmensführung auf, die Pläne zum Abbau von 1.300 Stellen in Deutschland zu konkretisieren sowie Alternativen zu prüfen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der IG Metall.
"Auftragslage, Ertrag und Beschäftigung entwickeln sich bei Schaeffler in der Sparte Industrie aktuell positiv. Angespannt ist die Situation in der Sparte Automotive", sagte der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn. "Wir akzeptieren nicht, dass Schaeffler in dieser Lage Produktion in Billiglohnländer verlagern und gleichzeitig vor Ort Stellen abbauen will."
Schaeffler hatte vor wenigen Tagen angekündigt, das Unternehmen wolle 1.300 Stellen in Deutschland abbauen. Dabei solle das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit gelten - demnach müssen betroffene Beschäftigte und das Unternehmen einverstanden sein.
Die Maßnahme ist nach den Worten einer Unternehmenssprecherin Teil eines im März beschlossenen, umfangreichen Programmes, mit dem Schaeffler den Problemen vor allem in der Automobil-Zuliefererbranche begegnen will. Wegen der Wachstumsdelle auf dem großen chinesischen Markt, der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA, China und der EU sowie der technologischen Entwicklung weg vom herkömmlichen Verbrennungsmotor steht die Branche stark unter Druck. (dpa)