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Alternative Antriebe: Porsche 911 kommt als Plug-in-Hybrid

26.01.2016 15:49 Uhr
Oliver Blume: "Elektrifizierung, Digitalisierung und Konnektivität – das sind die großen Drei des Automobilbaus im neuen Jahrhundert."
© Foto: Porsche

Eine Sportwagenikone mit Plug-in-Hybrid-Antrieb? Das wird es laut Oliver Blume so geben. Ein anderes Thema ist für den Porsche-Chef dagegen "so verlockend, wie eine Rolex zum Eierkochen."

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Von Walter Stieghorst, sp-x

In naher Zukunft wird Porsche in allen Baureihen auch Hybridversionen anbieten. Der neue Vorstandsvorsitzende Oliver Blume (47) kündigt schon für 2018 eine Plug-in-Hybrid-Version der Sportwagen-Ikone 911 an. Sie soll über eine rein elektrische Reichweite von 50 Kilometern verfügen. Als Höhepunkt der schwäbischen Elektrifizierungsoffensive soll ein Jahr später der Mission E starten, ein reines Elektrofahrzeug mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern.

Blume betont, dass auch ein Sportwagenhersteller auf die veränderten Ansprüche der Kunden reagieren muss. "Elektrifizierung, Digitalisierung und Konnektivität – das sind die großen Drei des Automobilbaus im neuen Jahrhundert." Wichtig sei, wie das Kauf- und Nutzungsverhalten der Kunden auf neue Generationen übertragen werde, ohne dabei an den Grundfesten der Marke zu rütteln. "Auch wenn sich unser Angebot verändern wird: Wo Porsche drauf steht, muss immer Porsche drin sein."

Auf den Mission E bezogen heißt das: 600 PS Systemleistung, von null auf 100 in unter 3,5 Sekunden und die Runde auf der Nordschleife des Nürburgrings in weniger als  acht Minuten. Im Vergleich zu derzeit aktuellen E-Autos bedeutet der dann eingesetzte 800-Volt-Antrieb eine Spannungsverdoppelung. 80 Prozent der elektrischen Energie sind in etwa 15 Minuten nachgeladen. Die im Wagenboden liegende Unterbodenbatterie auf Basis der neuesten Lithium-Ionen-Technologie erstreckt sich im Mission E auf voller Länge zwischen Vorder- und Hinterachse. Das Drehmoment wird automatisch auf die einzelnen Räder übertragen.

"Einen Porsche will man selbst fahren"

Deutlich kritische Worte findet Blume dagegen zum Thema autonomes Fahren. "Das ist so verlockende wie eine Rolex fürs Eierkochen. Einen Porsche will man selbst fahren." Gleichwohl unterstreicht der Porsche-Chef, es sei fahrlässig, "wenn wir  die stark veränderte Welt der Mobilität nicht zur Kenntnis nehmen und daraus unsere Schlüsse ziehen". Blume spricht hier die Vernetzung und die richtige Kombination aus Bedienbarkeit und neuer Technologie an. "Unsere Autos sollen sich sinnvoll mit der Umgebung verbinden. Doch für uns gehört ein iPhone in die Tasche, nicht auf die Straße."

Auch aus diesem Grund sieht er derzeit keinen Grund für eine Partnerschaft mit einem großen IT-Dienstleister. "Partnerschaften sind generell keine schlechte Idee, wenn die eigenen Kompetenzen nicht ausreichen. Wir aber sind zum einen Teil eines starken Konzerns und haben zum anderen nicht den Anspruch, auf diesem Feld vorneweg zu marschieren." Ausdrücklich betont der Porsche-Vorstand, dass er Apple, Google und Co bei deren Innovationen zum Thema Mobilität  keinesfalls unterschätze. Andererseits sieht er aber auch keinen Grund sich zu fürchten. "Kann Apple einen vergleichbaren Porsche bauen? Nein. Will Apple einen Porsche bauen? Nein."

Der Mission E soll dagegen ein "dickes Ausrufezeichen für die Zukunft der Marke" setzen. Allein die  Investitionen belaufen sich laut Blume auf eine Milliarde Euro – 700 Millionen davon am Stammwerk in Zuffenhausen. Das Geld geht unter anderem in eine neue Lackiererei, eine neue Montagelinie sowie den Ausbau des Motorenwerks für die Herstellung der E-Antriebe und des Karosseriebaus. Rund 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze sollen so geschaffen werden.


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