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Adaptive Dämpfer erklärt: Mal weicher, mal härter

04.06.2020 13:55 Uhr
Adaptive Dämpfer erklärt: Mal weicher, mal härter
Intelligente Dämpfer erhöhen den Fahrkomfort ohne Kompromisse bei der Sportlichkeit.
© Foto: ZF

Sportlich-straff oder lieber weich wie eine Sänfte? Weil Auto-Käufer am liebsten beides auf einmal wollen, bieten immer mehr Hersteller adaptive Dämpfer an. So funktioniert's!

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Federn und Dämpfer sind wichtige Bestandteile eines Fahrwerks. Ohne sie würde ein Auto wie eine einfach Kutsche über die Straße poltern und die Insassen bekämen jede noch so kleine Unebenheit zu spüren. Die Federn sorgen dafür, dass die einzelnen Räder ein wenig Spiel haben, also bei Hubbeln im Asphalt etwas nach oben gehen können und auch bei Senken den Kontakt zur Straße nicht verlieren. Drückt man eine Feder allerdings zusammen oder zieht sie auseinander, schnalzt sie automatisch wieder in ihre eigentliche Form zurück, wenn die Kraft nachlässt – das kennt jeder, der schonmal einen Kugelschreiber auseinandergenommen und mit der Feder darin gespielt hat.

Dieses Nachschwingen wäre im Auto nicht nur ziemlich unangenehm, sondern auch gefährlich. Also setzt man sogenannten Stoßdämpfer ein. Eine Bezeichnung, die im Grunde falsch ist, denn: Den Stoß dämpft die Feder. Der "Stoßdämpfer" dämpft dagegen die Schwingung. Diese Dämpfer sind mit der Feder verbunden und arbeiten in der Regel mit Öl: Der Dämpferkolben wird einem mit Öl gefüllten Zylinder auf und ab bewegt. Die Schwingungsenergie wird dabei in Wärme umgewandelt – es können Öl-Temperaturen bis zu 120 Grad Celsius entstehen.

Das vom Dämpferkolben verdrängte Öl muss durch Ventile. Je nachdem, wie schnell und wie viel Öl diese durchlassen, ist die Dämpfkraft höher oder niedriger. Genau das macht sich die Autoindustrie bei sogenannten adaptiven Dämpfern zu Nutze, die mittlerweile auch schon in günstigeren Fahrzeug-Klassen angekommen sind: Durch eine elektronische Ventilsteuerung kann der Durchfluss reguliert werden. Rauscht mehr Öl durch, wird der Dämpfer weicher: Das Fahrzeug wirkt komfortabler, schwingt aber mehr nach. Anders herum wird der Dämpfer härter, das Auto fühlt sich straffer an, liegt aber sicherer auf der Straße. Einen etwas anderen Weg, allerdings mit gleichem Ziel, hatte Audi vor einiger Zeit eingeschlagen: Die Ingolstädter haben winzige Eisenpartikel in das Öl gemischt und diese durch ein elektrisches Magnetfeld beeinflusst. Je nach Ausrichtung der Partikel kann so der Durchfluss gesteuert werden.

So oder so bieten adaptive Dämpfer die Möglichkeit, die Fahrzeug-Charakteristik per Tastendruck in Richtung Sportlichkeit oder Komfort zu beeinflussen. Moderne Systeme passen die Einstellung sogar automatisch an den Fahrstil oder die Straße an; zum Beispiel können Schlaglöcher per Kamera erkannt oder die Navi-Daten genutzt werden, um eine Kurve vorherzusehen und den Unterbau des Autos darauf vorzubereiten. Damit tragen adaptive Dämpfer auch einen Teil zur Sicherheit bei. Allerdings hat die Technik ihre Grenzen: Da die meiste Arbeit die Feder übernimmt, ist der Einflussbereich der Dämpfer auf die Charakteristik eingeschränkt. Bei manchen Herstellern ist zwischen dem Komfort- und Sport-Modus kaum ein Unterschied zu merken, andere setzen auf eine größere Spreizung. (SP-X)

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#Stoßdämpfer

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