Das Land Niedersachsen hat Volkswagen-Aktien zugekauft, um seinen strategischen Einfluss bei dem Autobauer zu wahren. Eine Sprecherin des niedersächsischen Finanzministeriums sagte am Dienstag in Hannover, mit dem Kauf von rund 367.000 Papieren für rund 41 Mio. Euro habe das Land verhindern wollen, dass sein Anteil von zuvor 20,2 Prozent der Stimmrechte unter 20 Prozent sinke. Nach dem VW-Gesetz gilt bei Volkswagen eine Sperrminorität von 20 Prozent. Erreicht das Land diesen Wert, können wichtige Beschlüsse nicht gegen Niedersachsen gefällt werden. Das Land ist nach Porsche zweitgrößter VW-Aktionär. Grund für den Aktienzukauf des Landes sei die bevorstehende Ausgabe neuer Mitarbeiteraktien am 9. Juli, sagte die Ministeriumssprecherin. Dies könne den Bestand an VW-Aktien erhöhen. "Wegen des hohen Aktienkurses ist davon auszugehen, dass die meisten von den Optionen Gebrauch machen werden." Weitere Zukäufe von VW-Papieren seien derzeit nicht geplant. "Es ging nur darum, den Anteil über der Sperrminorität von 20 Prozent zu halten". Nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe) erfolgte der Zukauf am vergangenen Donnerstag durch die landeseigene Hannoversche Beteiligungsgesellschaft, die die VW-Beteiligung des Landes hält. (dpa)
Zeitung: Niedersachsen kauft im großen Stil VW-Aktien
Land will 20 Prozent Anteil an den Stimmen halten