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ZDK-Umfrage zum Dieselverkauf: Autohändler mit hohen Einbußen

22.03.2018 18:44 Uhr
© Foto: Andrea Warnecke/dpa

Um Euro 5-Diesel noch loszuwerden, nimmt der Handel momentan bis zu 50 Prozent Wertminderung in Kauf. Von Industrie und Politik erwartet der ZDK jetzt schnelle Unterstützung.

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Die Zahlen sind alarmierend: Um Euro 5-Dieselwagen noch verkaufen zu können, müssen die Autohäuser momentan die Fahrzeuge um bis zu 50 Prozent abwerten. Das teilte der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) am Donnerstag nach einer Umfrage unter 1.817 Händlern quer durch alle Marken mit. Für knapp elf Prozent der Befragten seien Euro-5-Diesel derzeit unverkäuflich, ein Drittel reduziere den Preis zwischen zehn und 30 Prozent, ein weiteres Drittel sogar um bis zu 50 Prozent.

Um die Gebrauchtwagen im Wert zu stabilisieren, fordern 43 Prozent der Markenhändler eine Hardware-Nachrüstung dieser Fahrzeuge. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn sagte: "Bundesverkehrsminister Scheuer muss seinen ersten Ankündigungen, ernste Gespräche mit den Herstellern zu führen, jetzt schnell Taten folgen lassen." Die Branche brauche dringend eine Nachrüst-Verordnung für ältere Diesel mit bereits erprobten Hardware-Systemen. An deren Finanzierung müsse sich die Industrie beteiligen.

Selbst bei Autos mit Dieselmotoren, die die seit 2015 geltende Euro-6-Norm erfüllen, sei die Situation "nicht rosig", so der Verband weiter. Für rund 37,2 Prozent der Händler sei ein Verkauf von Fahrzeugen mit dieser Abgasstufe momentan kaum möglich. Nur bei den neuesten Euro-6d- und Euro-6d-Temp sehe es anders aus. "Solange das Diesel-Thema weiter rumort und Fahrverbote nicht klipp und klar verhindert werden, wird sich die Situation im Handel nicht verbessern, sondern weiter verschlechtern", betonte Peckruhn.

Deshalb erwarten die Autohäuser konkrete Unterstützungsmaßnahmen: Eine verstärkte Beteiligung der Hersteller und Importeure am Restwertrisiko insbesondere der Euro 5-Leasing-Rückläufer fordern 40,6 Prozent der Befragten. Für 16,3 Prozent wäre ein Garantiepaket für den Kunden mit Rückgaberecht des Dieselfahrzeugs bei verhängten Fahrverboten eine mögliche Alternative. Peckruhn forderte die Hersteller und Importeure auf, mit den Vertretern der Händlerverbände "sehr schnell tragfähige Lösungen für die extrem hohen Belastungen der Händler durch die Diesel-Krise zu schaffen". Nur so könne eine Pleitewelle im Autohandel verhindert werden. (rp)

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KOMMENTARE


Frank Fehling

22.03.2018 - 17:18 Uhr

Die Dieselaffäre von den Herstellern wird manchen Händler zur Weißglut bringen.Der Handel ist von den Herstellern arglistig getäuscht worden. Vertrauensbruch.Viele Händler haben Dieselfahrzeuge mit nicht aktuellen Abgasnormen zum Verkauf auf Ihren Plätzen stehen und müssen Sie mit hohen bis sehr hohen Nachlässen verkaufen. Deren Existenzen sind sehr bedrohlich. Der Automarkt wird in einen herben finanziellen Chaos enden. Hier wird jetzt hart verdientes Geld verbrannt. Die Schuldigen sind die Hersteller. Die Hersteller werden sich wieder aus Ihrer Verantwortung entziehen. Wie immer.


PD

22.03.2018 - 18:25 Uhr

Und alles dank VW. Ich würde den Konzern auf Schadenersatz an alle Hersteller Verklagen und den Verantwortlichen alles einziehen was sie sich über Jahre von dem Schummelgeld angeschafft haben.


Paul Langner

22.03.2018 - 18:32 Uhr

Das was dem Handel gerade von Politik und Hersteller zugemutet wird , grenzt an Sabotage, Wertevernichtung, Betrug und Arbeitsplatzvernichtung! Politik und Hersteller schauen einfach nur tatenlos zu, wie Millionenbeträge vernichtet werden. Euro 5 Diesel sind unverkäuflich geworden, wegen Hersterllerbetrügereinen und schwachsinnigen NOx Grenzwerten. Der Handel trägt aktuell alleine die Risiken für Bestände und Leasingrückläufer und die Werksbanken stellen dem Handel jeden Tag weitere Leasingrückläufer mit Euro 5 Diesel auf den Hof und buchen einfach die völlig überhöhten Restwerte vom Händlerkonto ab Hier werden bald tausende Arbeitsplätze venichtet und Händler in die Pleite getrieben, wenn sich da jetzt nicht schleunigst eine Lösung findet in Form von einer Hardeware Nachrüstung für Euro 5 Diesel Fahrzeuge.


Realist

23.03.2018 - 11:46 Uhr

Kann ich so nicht ganz nachvollziehen....Bis zu 50%.Gerade gestern habe ich mir EA189 Diesel angeschaut, da ich mir gern einen kaufen möchte, aufgrund meiner Pendelstrecke.Ein Golf Variant 60.000 km gelaufen, Baujahr: 2013 soll noch 11.800 Euro kosten.Wenn ich da noch 50% zurechnen würde, wäre ein Jahreswagen aber günstiger.


123

23.03.2018 - 16:06 Uhr

Was Ihr nur habt.... Sowas nennt man "Bestandsbereinigung".... Jetzt können sich die Hersteller die Kündigungen von Verträgen und etwaige Abstandszahlungen sparen....Dem Online-Vertrieb durch die Hersteller steht nun nichts mehr im Wege....


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