Trotz der Jahresendrallye am Pkw-Markt rechnet das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) nicht mit einer grundsätzlichen Veränderung der schwierigen Lage in der Autobranche. Der Zentralverband verwies in Bonn auf eine eigene Blitzumfrage zum Verhalten von Autokäufern und Werkstattkunden in den vergangenen Monaten. Demzufolge antworteten 78 Prozent der befragten Autohäuser bezogen auf September und Oktober 2022, dass mindestens zehn Prozent weniger Neuwagen-Bestellungen eingegangen seien als im Vorjahreszeitraum.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Neu- und Gebrauchtwagenkunden greifen aktuell zu günstigeren Fahrzeugen oder zu Autos mit günstigerer Ausstattung – das erklärten 35 Prozent der Mitgliedsbetriebe. 64 Prozent der Autohäuser und 50 Prozent der freien Werkstätten gaben außerdem an, dass Werkstattkunden vermehrt nur noch notwendige Reparaturen durchführen lassen würden.
Die Explosion der Energiepreise und höhere Nahrungsmittelkosten hatten die Inflation in Deutschland 2022 auf den höchsten Stand seit mehr als 70 Jahren getrieben. Zum Jahresende verlor der Preisauftrieb bei Energie, Lebensmitteln und Konsumgütern zwar an Tempo. Eine schnelle Entspannung erwarten Volkswirte allerdings nicht.
Das deutsche Autojahr 2022 war dank eines starken Endspurts im Dezember versöhnlich zu Ende gegangen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rollten 2,65 Millionen neue Pkw auf die Straße, 1,1 Prozent mehr als im Jahr davor. In Summe blieb der Markt aber unter den Erwartungen von Händlern und Herstellern.