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ZDK-Automobildialog: Verkehrswende muss technologieoffen sein

30.03.2017 09:49 Uhr
ZDK-Automobildialog: Verkehrswende muss technologieoffen sein
Automobildialog: Martin Rocholll (European Climate Foundation), Thomas Schwarz (Audi AG), Ulrich Fromme (ZDK), Arno Klare (MdB), Sabine Leidig (MdB), Frank Huster (DSLV), Christoph Konrad (ZDK).
© Foto: ProMotor

Unter dem Motto "Nach der Energiewende nun eine Verkehrswende?" hatte Christoph Konrad, Leiter des ZDK-Hauptstadtbüros, sechs Experten zur Diskussion geladen.

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Die Verkehrswende muss technologieoffen und ganzheitlich sein. Darin waren sich die Teilnehmer des 8. Berliner Automobildialogs des Deutschen Kfz-Gewerbes einig. Nach Ansicht von Arno Klare, SPD-MdB und Mitglied im Verkehrsausschuss, müsse man auf konventionelle Antriebe nicht zwangsläufig verzichten, sondern Kraftstoffe in klimaneutralen Verfahren im Rahmen einer "Entkarbonisierung" - also der Verringerung des Kohlenstoff-Anteils - herstellen. Sein Kollege Oliver Wittke (CDU-MdB) sieht das Bedürfnis nach Mobilität in Zukunft steigen. Die Verteufelung des Dieselantriebs sei keine Lösung.

Unter dem Motto "Nach der Energiewende nun eine Verkehrswende?" hatte Christoph Konrad, Leiter des ZDK-Hauptstadtbüros, sechs Experten zur Diskussion geladen. Für Sabine Leidig, MdB und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, greift der Begriff "Klimawandel" zu kurz, denn damit gehe auch eine konfliktreiche Ressourcenkrise einher. Automobilindustrie und Kommunen müssten sich auf einen Wandel einstellen, weshalb sie für sozial-ökologische Umbaufonds plädiere.

Nach Auffassung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands müssten Brückentechnologien benannt und mit den Investitionszyklen der Nutzer synchronisiert werden, betonte dessen Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Die Speditionsbranche sei technologieoffen und scheue vor der Entwicklung innovativer Lösungen nicht zurück.

Aufholbedarf der deutschen Wirtschaft

Aufholbedarf attestierte Martin Rocholl, Leiter des Deutschlandprogramms der European Climate Foundation, der deutschen und europäischen Wirtschaft. Nach dem Abgasskandal könne man nicht weitermachen wie bisher und etwa durch mehr Fahrzeuge mit Benzinantrieb den CO2-Ausstoß erhöhen. Es sei eine Neuausrichtung der Mobilitätspolitik vonnöten mit stringenten CO2-Richtlinien und einer verstärkten öffentlichen Förderung der Infrastruktur für die E-Mobilität.

Wie Audi sich den Klimazielen stellt, verdeutlichte Thomas Schwarz, Leiter Politik Berlin der Audi AG. Das Unternehmen biete verschiedene Technologien parallel an und gebe ein klares Bekenntnis zur Elektrifizierung ab. Neben vollelektrischen Pkw spiele auch Erdgas eine Rolle. Daher sei die geplante Fortschreibung der Erdgas-Förderung durch die Bundesregierung zu begrüßen.

In diesem Zusammenhang kritisierte Christoph Konrad, dass sich die Bundesregierung im selben Gesetzentwurf leider von der Flüssiggas-Förderung verabschieden wolle. Dies werde sich unter anderem negativ auf das Nachrüstgeschäft im Kfz-Gewerbe auswirken. (AH)

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