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Kfz-Gewerbe: Wir sind die Retter der individuellen Mobilität

15.02.2023 12:00 Uhr
Frank Mund Kfz-Gewerbe NRW 2018
© Foto: ProMotor

Für das Kfz-Gewerbe eine Masterausbildung zu schaffen, ist derzeit das vordringlichste Anliegen von Frank Mund. Aber auch für eine bessere Vertretung der Interessen der Branche in der Politik hat das ZDK-Vorstandsmitglied ein paar Vorschläge. Ein Gespräch.

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Frank Mund ist auf allen Ebenen der Kfz-Gewerbe-Organisation aktiv. Der Diplom-Kaufmann ist im ZDK-Vorstand, Präsident und Landesinnungsmeister des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen und Mitglied im Vorstand der Handwerkskammer Düsseldorf. Ganz wichtig: Als Gesellschafter der Autohaus Louis Dresen Mönchengladbach GmbH ist er auch noch am Puls des Tagesgeschäftes. Der 62-Jährige arbeitet daran, die Ausbildung in der Branche wieder attraktiver zu machen. Auch für eine bessere Vertretung der Interessen der Branche gegenüber der Politik hat er ein paar Vorschläge.

AH: Als Präsident des Kfz-Gewerbes Nord-rhein-Westfalen haben Sie an die Autohäuser appelliert, sich zügig auf die Konsequenzen der politisch gewollten Mobilitätswende einzustellen. Was raten Sie den Betrieben?

F. Mund: Die Politik versucht derzeit monothematisch die Elektromobilität durchzusetzen. Ab 2030 werden wir von unseren Herstellern keine anderen Neufahrzeuge mehr erhalten. Als Autohäuser können wir nur mit den Produkten arbeiten, die auf den Markt kommen. Andererseits ändern die Kunden ihr Mobilitätsverhalten - abhängig von der Wohnsituation. Der Mensch, der auf dem Land wohnt, hat ein anderes Mobilitätsverhalten als der in der Stadt. Das hat meiner Meinung nach die Politik noch nicht erkannt. Das heißt, die individuelle Mobilität, für die wir stehen, ist nach wie vor ein wichtiger Faktor für den Erfolg unserer Gesellschaft, sonst funktioniert Deutschland nicht. Denn die Menschen müssen irgendwie zur Arbeit kommen. 70 Prozent aller Pendler legen ihren Arbeitsweg mit dem Auto zurück, weil sie ihren Arbeitsplatz nicht anders erreichen können. Und das wird auch in Zukunft so sein. Für die Autohäuser heißt das: Wir müssen vielmehr zum Komplett­anbieter für Mobilität werden. Das heißt beispielsweise heute schon, dass der Kunde, der ein Elektrofahrzeug kauft, nicht nur das Auto haben will, sondern auch die Ladestation und die Fördermittel. Dieses Kundenbedürfnis wurde durch den Herstellerfokus auf die reinen Absatzzahlen unserer Branche viel zu lange vernachlässigt. Wir werden uns zukünftig noch mehr auf die unterschiedlichen Kundengruppen einstellen müssen - von Kunden, die wirklich nur das Auto haben wollen bis hin zu den Kunden, die ein vernetztes Mobilitätsangebot wollen, wie wir es aus den nordischen Ländern kennen. Immer dann, wenn wir das Kundenverhalten antizipieren, werden wir in der Lage sein, dem Kunden Angebote aus unserem Produktportfolio zu machen.

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