Die Kestenholz Gruppe ist in Deutschland weiter auf Expansionskurs. Der Schweizer Autohändler kündigte am Mittwoch an, das Mercedes-Autohaus AHG-Newel mit drei Standorten in Rheinland-Pfalz und 125 Mitarbeitende in ihren Unternehmensverbund zu integrieren. Die Übernahme soll Anfang September 2023 erfolgen.
Der Ausbau der Präsenz in Rheinland-Pfalz sei ein weiterer wichtiger Schritt in der über 71-jährigen Firmengeschichte, erklärte Kestenholz. Man wolle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig sichere Arbeitsplätze garantieren und weiter in die Ausbildungsplätze investieren. "Gemeinsam mit den neuen Markenkollegen in Rheinland-Pfalz werden alle Kundinnen und Kunden von Mercedes-Benz weiterhin auf hohem Niveau betreut."
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AHG-Newel blickt auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurück. Bereits 1956 hatte die Familie Newel den Grundstein für die heutige Unternehmensgruppe gelegt. In den Regionen Eifel - Mosel - Hunsrück ist man seit 1973 autorisierter Mercedes-Benz-Partner. 2018 übernahm das Unternehmen den Standort Simmern. Zum Mercedes-Angebot gehören alle Konzernsparten (Pkw, Transporter und Lkw), zusätzlich ist man Classic-Partner für die Old- und Youngtimer der Marke.
Die Gründe für den Unternehmensverkauf
Die Kunden werden auch künftig vom bisherigen Inhaber Christian Coutelle und seinem Team betreut. Mit Blick auf den Verkauf des Unternehmens sagte Coutelle: "Das gemeinsame Ziel ist die langfristige Sicherung des Mercedes-Geschäftes im deutschen Markt." Nachfolgeregelung, Erhalt der Arbeitsplätze, Skaleneffekte in der Verwaltung und Informatik, Innovationsaustausch und langfristiges Überleben im Automobilumfeld seien weitere Gründe für die Entscheidung.
Die Kestenholz Gruppe mit Sitz in Pratteln wurde vor 1952 Jahren in Niederdorf / Schweiz gegründet und ist ebenfalls seit Jahrzehnten eng mit Mercedes verbunden. 2015 folgte der Eintritt in den deutschen Markt – mit der Übernahme der ehemaligen Daimler-Niederlassungsbetriebe in Freiburg und Bad Säckingen. Seit Mitte 2022 gehört die Koblenzer Lyhs & Gondert GmbH zum Verbund, seit Februar dieses Jahres auch die Falter Gruppe (wir berichteten).
Mit rund 1.200 Mitarbeitenden an 16 Standorten erwirtschaftet Kestenholz aktuell einen Jahresumsatz von etwa 750 Millionen Euro. Seit 1. Januar 2020 führt Thomas Kestenholz das operative Geschäft in dritter Generation.