Opel bläst zur Aufholjagd auf dem russischen Automarkt. "Wir streben in den nächsten zwei bis drei Jahren fünf Prozent Marktanteil an", sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" (Freitagsausgabe). Derzeit liegt der Rüsselsheimer Autobauer bei 2,6 Prozent – und damit hinter den Rivalen Ford und Volkswagen.
"In diesem Jahr haben wir schon rund 50.000 Fahrzeuge auf dem russischen Markt verkauft, und ich bin optimistisch, dass wir das kontinuierlich ausbauen werden", sagte der Firmenchef. Um seinen Plan – die Verdopplung des Marktanteils – umzusetzen, muss Opel den Absatz nahezu verdreifachen.
"Wir können in Russland fast unser gesamtes Portfolio produzieren", sagte Stracke, der mit Fertigungsstätten in Sankt Petersburg und Kaliningrad eine gute Basis sieht. "Opel profitiert hier ganz klar davon, Teil des GM-Verbunds zu sein." General Motors gehört seit Jahren mit seiner Tochter Chevrolet zu den stärksten ausländischen Marken in Russland. GM werde eine weitere Schicht in Sankt Petersburg einführen und die lokale Produktion damit deutlich ausbauen. "Opel nutzt einen Teil dieser neuen Kapazitäten", kündigte der 55-jährige Ingenieur an.
Steigender Exportanteil
Opel genießt auf dem russischen Markt einen ausgezeichneten Ruf, millionenschwere Marketingkosten entfallen daher. "In den nächsten drei bis vier Jahren streben wir 100.000 Autos für den Export an. Dieses Jahr werden es zwischen 35.000 und 40.000 Fahrzeuge sein – Russland nicht mitgerechnet", so Stracke.
Mit Blick auf die Schuldenkrisen sagte er: "Keiner kann momentan vorhersagen, wie sich die Situation an den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft auswirken wird." Dennoch hält Stracke am Ziel fest, 2012 mit Opel erstmals wieder Gewinne einzufahren. Für 2011 ist zumindest eine schwarze Null angestrebt. "Außerdem wollen wir mehr Autos verkaufen als in diesem Jahr, in dem wir rund 1,3 Millionen Fahrzeuge anvisieren", so der Manager. (dpa)