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VW-Tarifrunde: Auch nach 60 Stunden keine Einigung

20.12.2024 08:35 Uhr | Lesezeit: 2 min
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Das Ringen bei Volkswagen zieht sich: In Teilnehmerkreisen ist von zähen Verhandlungen die Rede. Insgesamt dauern die Gespräche nun mehr als 64 Stunden.
© Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Seit Montag ringen Volkswagen und die IG Metall um eine Einigung im Tarifstreit. Gelingt sie vor Weihnachten?

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In der VW-Tarifrunde ist der fünfte Verhandlungstag angebrochen. Die Gespräche zwischen dem Autobauer und der Gewerkschaft IG Metall dauerten am Donnerstag bis 24.00 Uhr, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß. Wann die Verhandlungen in Hannover fortgesetzt werden, war zunächst unklar. Noch am Donnerstagabend kam von der IG Metall Kritik: "Der Verhandlungsprozess hakt insbesondere in den internen Abläufen der Arbeitgeberseite." Grundsätzlich befänden sich beide Seiten auf einem konstruktiven Weg und hätten sich in etlichen Punkten geeinigt. "Aber in einigen zentralen Fragestellungen, an denen die Verhandlung nach wie vor auch scheitern könnte, gibt es weiterhin Dissens."

Volkswagen äußerte sich nur kurz und knapp: Aufgrund der Komplexität und der Themenvielfalt habe man sich entschieden, die Verhandlungen fortzusetzen. Eine aktualisierte Information zum Stand der Verhandlungen werde es frühstens am Freitag geben.

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Seit mehr als 64 Stunden wird verhandelt

In Teilnehmerkreisen ist von zähen Verhandlungen die Rede. Insgesamt dauern die Gespräche nun mehr als 64 Stunden. Laut Gewerkschaft ist es die längste Tarifrunde aller Zeiten bei Volkswagen. Mit einem möglichen Abschluss wird frühestens heute gerechnet. Auch ein Scheitern der Gespräche wird weiterhin nicht ausgeschlossen. Seit Montag ringen Vertreter von Volkswagen und IG Metall um eine Lösung im Streit um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen.

Beide Seiten hatten zuvor den Wunsch geäußert, vor Weihnachten zu einer Einigung zu kommen. Rund 70 Vertreter von Unternehmen und Gewerkschaft haben sich für die inzwischen fünfte Tarifrunde in einem Hotel in Hannover einquartiert.

Einigung vor Weihnachten als Ziel

Verhandelt wird mal in großer Runde, mal in kleinen Arbeitsgruppen. In der Nacht zum Mittwoch wurde bis zum Morgen durch verhandelt. Erst am Vormittag legten die Vertreter eine Pause sein, am frühen Nachmittag gingen die Gespräche weiter. Am Montag war bereits 13 Stunden lang bis nach Mitternacht verhandelt worden. Bei vielen mache sich inzwischen der Schlafmangel bemerkbar, berichten Teilnehmer.


Deutsche VW-Standorte im Überblick

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Werkschließungen als "rote Linie"

Streitpunkte sind vor allem die von VW ins Spiel gebrachten Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen. Die IG Metall hat beides als "rote Linien" bezeichnet, die nicht überschritten werden dürften. Auch die von VW geforderte pauschale Lohnkürzung von zehn Prozent lehnt die Gewerkschaft ab. Dauerhafte Einschnitte in das Monatsentgelt will die IG Metall nicht hinnehmen. 

Zudem will VW weniger Auszubildende übernehmen und die Bezahlung von Leiharbeitern, die bei VW bisher einen Zuschlag erhalten, auf das normale Niveau der Zeitarbeit absenken. VW begründete die geforderten Einschnitte mit hohen Kosten und einer geringen Auslastung seiner Werke.  Beschäftigungsgarantie aufgekündigt.

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Die IG Metall verlangt stattdessen den Erhalt aller zehn Standorte in Deutschland sowie eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter in Niedersachsen, Hessen und Sachsen. Die bisherige Beschäftigungsgarantie, die betriebsbedingte Kündigungen seit mehr als 30 Jahren ausschloss, hatte VW im September aufgekündigt.

Beim Entgelt hatte die Gewerkschaft zuletzt angeboten, eine mögliche Erhöhung vorerst nicht auszuzahlen, sondern in einen Zukunftsfonds für flexible Arbeitszeitverkürzungen einzubringen. VW hatte das als nicht ausreichend zurückgewiesen.  

IG Metall droht mit Ausweitung der Warnstreiks

Sollte es bei dem Verhandlungsmarathon am Ende erneut keine Einigung geben, so droht die Gewerkschaft bereits mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. "Wenn das Unternehmen diesen Weg jetzt nicht mit uns gemeinsam einschlägt", so IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger zum Beginn der Tarifrunde am Montag, "dann steht die Eskalationsplanung der IG Metall". 2025 drohe dann eine massive Ausweitung der Warnstreiks.

Bereits zweimal hatte die IG Metall den Autokonzern seit Anfang Dezember mit flächendeckenden Warnstreiks überzogen, zuletzt parallel zur vierten Tarifrunde am 9. Dezember. Laut Gewerkschaft beteiligten sich beide Male rund 100.000 Beschäftigte an neun Standorten.


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