Die Finanzsparte des VW-Konzerns rechnet im auslaufenden Corona-Jahr 2020 mit einer spürbaren Belastung des Gewinns bei gleichzeitig steigendem Vertragsbestand. Insgesamt sei die Lage noch besser als zunächst erwartet, erklärte Finanzvorstand Frank Fiedler am Montag. Es sei "absehbar, dass wir mit dem operativen Ergebnis unter dem Vorjahresergebnis bleiben, allerdings nicht so deutlich, wie noch vor einigen Monaten angenommen".
2019 hatte die Konzerntochter, die unter anderem für Autofinanzierung, Leasing oder Versicherungen zuständig ist, im laufenden Geschäft rund drei Milliarden Euro verdient. Ende des vorigen Jahres gab es insgesamt etwa 21,5 Millionen Verträge - nun wird eine Bestandssumme "leicht über dem Vorjahreswert" angepeilt.
Die VW-Finanzsparte (VWFS) kalkuliert mit einer höheren Vorsorge für Kreditrisiken oder geringere Restwerte von Fahrzeugen. Entsprechende Kosten etwa für ausfallende Zinszahlungen und Tilgungen müssen in Wirtschaftskrisen stärker abgesichert werden und können somit aufs Ergebnis drücken. "In welchem Umfang Kreditausfälle wirklich eintreten werden, wird sich erst im kommenden Jahr zeigen, wenn die weltweiten Stundungsprogramme beziehungsweise das Aussetzen der Insolvenzantragspflicht auslaufen", so Fiedler.
Zudem stürzte der allgemeine Autoabsatz wegen der Unsicherheit vieler Verbraucher ab. Bei E-Autos gibt es aufgrund der Kaufprämien seit dem Sommer deutliche Zuwächse. Diese Wagen sind noch nicht in größeren Mengen im Bestand von VWFS, sollen mit dem weiteren Hochlauf der ID-Familie aber künftig stark im Geschäft vertreten sein. Die Tochter will im neuen Jahr auch die digitalen Kundenkontakte und das Gebrauchtwagengeschäft ausbauen. (dpa)