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Volvo Deutschland: Neue Lösungen für neue Herausforderungen

26.01.2022 17:11 Uhr | Lesezeit: 7 min
Seit 1. Mai 2021 führt Herrik van der Gaag Volvo Car Germany.
© Foto: Volvo

Volvo Deutschland-Chef Herrik van der Gaag will 2022 gemeinsam mit dem Netz die beste Lösung für den Handel der Zukunft finden. Das Ergebnis der Diskussion soll die Grundlage für den neuen Retail-Vertrag 2023 bilden.

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Trotz fehlender Halbleiter mit in Folge spürbaren Einschränkungen bei der Produktion und der weiterhin andauernden Corona-Pandemie hat sich Volvo im Jahr 2021 auf dem deutschen Markt stabil behauptet. Mit sehr guten Verkäufen der elektrifizierten Recharge-Modelle und einer Verdopplung der Vertragsabschlüsse des Auto-Abos "Care by Volvo" registrierte die Volvo Car Germany GmbH zum Jahresende eine Steigerung des Marktanteils von 1,6 auf 1,7 Prozent. Bei den Neuzulassungen verzeichnete der deutsche Importeur der schwedischen Premium-Marke aufgrund der Lieferengpässe im Vergleich zum Vorjahr zwar einen Rückgang von 7,6 Prozent auf 43.616 Einheiten, schloss damit aber besser ab als der Gesamtmarkt (minus 10,1 Prozent).

Richtig stolz zeigte sich Geschäftsführer Herrik van der Gaag bei seinem ersten Auftritt vor der deutschen Presse aber nicht über dieses Ergebnis: Man sei das ganze Jahr mit angezogener Handbremse gefahren und habe es nur "weniger schlecht" gemacht als die Wettbewerber. Besonders im ersten Halbjahr habe die Marke davon profitiert, dass sie bei SUV und elektrifizierten Modellen gut aufgestellt sei. Die drei Top-Modelle Volvo XC60, XC 40 und XC90 machten – in dieser Reihenfolge – zusammen gut 80 Prozent der Zulassungen in 2021 aus, 46,1 Prozent waren Plug-In Hybride. Der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge lag bei 2,8 Prozent. Allerdings wurde nur der Volvo XC40 als BEV-Modell angeboten, erst ab Dezember kam der Volvo C40 Recharge Pure Electric hinzu.

2022 wieder All-time-high

2022 will van der Gaag aber wieder das bisherige Allzeithoch von Volvo hierzulande übertreffen und mehr als 53.000 Einheiten verkaufen. Er erwartet, dass sich die Lieferzeiten ab Sommer zunehmend normalisieren und dann damit begonnen werden kann, die angehäuften Bestellungen abzuarbeiten. Dann soll auch der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge auf 65 Prozent gesteigert werden. 15 Prozent der Gesamtzulassungen traut van der Gaag den rein elektrischen Fahrzeugen XC40 und C40 zu. Ende des Jahres wird auch der neue ausschließlich elektrisch angetriebene XC90 vorgestellt – das SUV-Flaggschiff wird allerdings anders heißen. Es soll der Marke mit der Markteinführung in der ersten Jahreshälfte 2023 zusätzliche Verkäufe bringen.

Zahl der Abos verdoppelt

Zur Erfolgsstory hat sich auch das Auto-Abo "Care by Volvo" entwickelt. Laut van der Gaag verdoppelte sich die Zahl der Neukunden im vergangenen Jahr nahezu. 5.750 Kunden bedeuten eine Steigerung des Anteils an den Volvo-Zulassungen im Deutschland auf rund 13 Prozent, rechnet er vor. 2020 lag der Anteil bei gut sechs Prozent. Fast 50 Prozent der Abos wurde für ein elektrifiziertes Modell abgeschlossen. Interessant ist, dass laut dem Geschäftsführer 45 Prozent der Abo-Verträge mit Hilfe des Handels zustande kamen. Für ihn ein Indiz dafür, dass die "Vergütung genügend attraktiv" sei.

Kritik des Händlerverbandes

Ein Punkt, den die Volvo-Händler immer kritisierten und den der Vorstandsvorsitzende des Volvo-Händlerverbandes, Dominik Weber, so nicht stehen lassen möchte: "Tatsache ist, dass wir uns aufgrund der weiterhin unklaren Vertriebsstrukturen ab 2023 immer noch in einer 'Pilotphase' befinden", erläutert er gegenüber AUTOHAUS. "Die derzeit vereinbarte Vergütung für Care by Volvo kann allenfalls für den Moment bewertet werden. Langfristig profitable Vergütungs- und Provisionsstrukturen, die eine Amortisation der Multi-Millionen Investitionen des Handels ermöglichen, können erst bei Klarheit über die Vertriebsstrukturen des Herstellers ab 2023 entwickelt und bewertet werden." Für 2022 hat sich der Hersteller jedenfalls eine weitere Verdopplung der Care by Volvo-Verträge auf über 10.000 zum Ziel gesetzt.

Welche Position der Volvo Deutschland-Chef beim Streitpunkt Vergütung bezieht, erfahren AUTOHAUS-Abonnenten exklusiv auf der Wissensplattform AUTOHAUS next. Gleich weiterlesen!

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