Die Zahl der Verkehrstoten in Europa ist auch 2018 weiter gesunken. Wurden 2017 noch 25.250 Tote gezählt, waren es vergangenes Jahr 25.100, was einem Rückgang um ein Prozent entspricht. Mit durchschnittlich 49 im Verkehr Getöteten pro eine Millionen Einwohner sind europäische Straßen zwar die sichersten der Welt, doch zugleich kritisiert der European Transport Safety Council (ETSC), dass man von den selbstgesteckten Zielen, einer Halbierung der Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020, noch weit entfernt ist.
Bisher liegt der Rückgang seit 2010 in den EU28-Ländern bei erst 21 Prozent. Vergleichsweise große Fortschritte konnten Griechenland (minus 45 Prozent), Litauen (minus 43 Prozent) und Portugal (minus 35 Prozent) erzielen. Lediglich drei Mitglieder der EU28 weisen eine Zunahme bei den Verkehrstoten auf: In Malta beträgt der Anstieg 38 Prozent, in Schweden 22 Prozent und in Luxemburg 13 Prozent. Die Länder mit den niedrigsten Quoten sind das Noch-Mitglied Großbritannien mit 28 Toten pro eine Million Einwohner sowie Dänemark (30/Mio.), Irland (31/Mio.) und Schweden (32/Mio.). Deutschland liegt auf dem sechsten Platz mit 39 Verkehrstoten je eine Million Einwohner. Die höchsten Quoten weisen Rumänien (96/Mio.), Bulgarien (88/Mio.) und Lettland mit 78 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner auf.
Als weitere Ziele hat sich die EU-Kommission zwischen 2020 und 2030 eine nochmalige Halbierung der Zahl der Verkehrstoten gesetzt. Bis 2050 soll die Zahl in den EU-Ländern sogar möglichst nahe null tendieren. Damit diese ambitionierten Ziele erreichbar werden, haben sich jüngst Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten geeinigt, ab 2022 europaweit 30 neue Assistenzsysteme für Pkw zur Pflicht zu machen. Vorgeschrieben werden unter anderem Notbremshelfer, Müdigkeitsüberwachung, Spurverlassenswarner und Geschwindigkeitsbegrenzer. Auch ein Alkoholdetektor, der Trunkenheitsfahrten verhindern soll, ist vorgesehen. (SP-X)