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Vergütungssystem: Händlerverband klagt gegen Opel

27.11.2020 14:44 Uhr
Vergütungssystem: Händlerverband klagt gegen Opel
Der Opel-Händlerverband hat den Hersteller stellvertretend für seine Mitglieder verklagt.
© Foto: picture alliance/Horst Galuschka/dpa

Anlass der Klage ist die "Commercial Policy" von Opel. Diese ist aus Sicht der Händler unkalkulierbar und erlaubt dem Hersteller zahlreiche einseitige und weitreichende Änderungsmöglichkeiten.

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Der Verband Deutscher Opel-Händler (VDOH) hat beim Landgericht Frankfurt am Main Klage gegen die Opel Automobile GmbH eingereicht. Das teilte der Verband am Freitag mit. Anlass für die Klage ist das Vergütungssystem für Opel-Vertragshändler, die so genannte "Commercial Policy." Dieses wollten die VDOH-Mitglieder gerichtlich überprüfen lassen. Dem Beschluss sei der Verbandsvorstand nun nachgekommen, hieß es.

Inhaltlich richtet sich die Klage nach Angaben des Verbands gegen die – so wörtlich – "generelle Ausgestaltung des Vergütungssystems, seine Unkalkulierbarkeit und vor allem aber gegen die zahlreichen einseitigen Änderungsmöglichkeiten bis hin zum Eingriff in die Marge". Bei der Überprüfung geht es laut VDOH zudem auch um die Frage, ob es zulässig ist, dass Opel die Einhaltung der durchschnittlichen CO2-Werte über ein Vergütungs­system auf die Händler abwälzt oder ob das in erster Linie eine Aufgabe des Herstellers ist.

Händler sehen einen Verstoß gegen das Händlervertragsrecht und eine kartellrechtliche Behinderung

"In rechtlicher Hinsicht ist die Klage gestützt auf einen Verstoß gegen Händlervertrags­recht, eine kartellrechtliche Behinderung und auf AGB-Recht", erklärte Rechtsanwalt Uwe Heymann, der auch die Geschäftsstelle des VDOH leitet. Die Commercial Policy 2020 werde dabei zunächst als Beispiel für eine aus Sicht des Verbands unzulässige Ausgestaltung angeführt. Selbiges werde aller Voraussicht nach auch für das anstehende Vergütungssystem 2021 der Fall sein.

Opel selbst hat den Eingang der Klage auf Anfrage von AUTOHAUS bestätigt. Zur Klage selbst will sich der Rüsselsheimer Autobauer jedoch mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht inhaltlich äußern. Ein Opel-Sprecher betonte jedoch die Bereitschaft des Herstellers zu Gesprächen: Man wolle alle offenen Themen konstruktiv mit den Partnern im Handel lösen. Gemeinsam habe man bereits im vergangenen Monat den Marktanteil auf deutlich über sechs Prozent steigern können. (aw)

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KOMMENTARE


Frank Feder

27.11.2020 - 16:41 Uhr

...endlich mal ein Verband der gegen die Diktatur eines Herstellers vorgeht!


Franz

28.11.2020 - 00:57 Uhr

Warum sollte ein Hersteller den aktiven Verkauf von CO2-sparsamen Modellen nicht fördern dürfen? Und die Margen sind doch nicht gering, oder? BMW hatte in den 90er Jahren die Margen von über 20% auf 15,7% gekürzt (gleichzeitig wurden die Margen für Ersatzteile angehoben). Je höher die Margen für die Händler, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Kauf über Leasinggesellschaften oder Internet stattfindet. Und im Ernst: Geld wird doch auch mit der Werkstatt verdient.


Opelaner

28.11.2020 - 11:44 Uhr

Für das unfaire Vergütungssystem muss der Opel-Händler auf einige Endablieferungen mit Bonis verzichten, um die CO2-Ziele und den LEV-Bonus zu erreichen. Vorgeschriebene Zulassung von Modellen und zuzügliche Vorführwagen/Tageszulassungen sind erforderlich um die CO2-Ziele zu erreichen.Falsche Berechnungen nach 10-12 Monaten Lieferzeit - Preisstellung neues Modelljahr - für Kundenaufträge erfolgen, natürlich muss der Händler eigens hierfür mit ausführlichen Dokumentationen reklamieren, obwohl in den Systemen hinterlegt.Aktuell werden mehr als 2000 Fahrzeuge über die Lagerwagenfinanzierung neu berechnet und gut geschrieben. Zum Leidwesen der Händler allerdings als neue Finanzierung für das bereits abgelöste Fahrzeug bei der Opel Bank neu eingestellt. Wiederum sind Reklamationen erforderlich, um nach 4-6 Wochen die Auszahlungen der Differenzen und die Stornierung der "Neu" Einstellungen bei der Opel Bank zu erhalten. Auf die Stornierung der Zinsabrechnung warten wir leider noch, wir lassen uns überraschen ...


Hermann Hasieber

28.11.2020 - 13:56 Uhr

Das habe ich mir schon lange gedacht,dass sich die Händler das nicht gefallen lassen dürfen. Dieser Schritt ist der einzig wahre, um vllt. wieder Augenhöhe zu erreichen. Nach über 50 Jahren Blitz auf der Stirn tut es schon sehr lange weh, wie Partnerschaft gelebt wird. Ich bin sehr gespannt. Hermann Hasieber


ThomF

29.11.2020 - 21:47 Uhr

ist nur Zeitschinderei...es gibt immer einen der es ja doch macht.


aschmu

30.11.2020 - 09:11 Uhr

@ Franz: Lieber Franz, wenn man überhaupt keine Ahnung hat sollte man besser mal den Mund halten, oder wie hier einfach die Finger still halten. Möchte Sie mal sehen und hören, wenn ich Ihnen beim nächsten kauf sage, dass Sie nur 7% bekommen, weil 5 im haus bleiben müssen - soviel zu den "nicht geringen Margen"


Annotator

30.11.2020 - 14:49 Uhr

Ich sag es mal so. Unberechenbarkeit und Chaos ist viel schlimmer als eine berechenbar niedrige Handelsspanne. Und da sind alle Hersteller gleich aufgestellt.


Lola

06.12.2020 - 01:11 Uhr

Der einzige Weg durch den die Dealer ein wenig Respekt und ein mínimum an Marge wiederbekommen íst die Klage an PSA. Trotz allem glaube ich dass die Guten Alten Zeiten endgultig vorbei sind. Leider.


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