Die Hochwasser der vergangenen Woche haben auch Betriebe des Kfz-Gewerbes in Mitleidenschaft gezogen. Wie der Landesverband Bayern auf Anfrage von AUTOHAUS mitteilte, hat es in der schwer getroffenen Region um Simbach im Landkreis Rottal-Inn fünf Autohäuser erwischt. Zwei der Familienunternehmen sind unter anderem durch den Verlust von jeweils bis zu 15 Fahrzeugen in ihrer Existenz gefährdet.
Die Höhe der Schäden lasse sich noch nicht genau beziffern, sagte ein Verbandssprecher. Das Ausmaß der Zerstörung sei aber bei weitem nicht so groß wie bei der Flutkatastrophe 2013 im Raum Deggendorf. Der Kfz-Verband und die Innungen in Bayern bieten den betroffenen Betrieben Unterstützung in Form von Betriebsberatungen und Gutachten an. Ein Vor-Ort-Besuch der Innung im Hochwassergebiet sei von den Geschädigten positiv aufgenommen worden, so der Sprecher.
Welche konkreten Hilfen darüber hinaus möglich seien, könne erst geklärt werden, wenn feststehe, in welcher Form Versicherungen und Freistaat tätig würden. Das Kfz-Gewerbe will zunächst die Vorgabe der Behörden abwarten. Das Land Bayern hat bereits angekündigt, Unterstützungen zu gewähren, die Ministerien wollen die Konzepte und Formulare in Kürze bereitstellen.
Die Flutwellen in der niederbayerischen Stadt Simbach sowie den benachbarten Märkten Tann und Triftern verursachten Ende Mai nach ersten Schätzungen einen Sachschaden von mehr als einer Milliarde Euro. Sieben Menschen kamen bei der Naturkatastrophe ums Leben. Zudem sind 500 Häuser wohl so stark beschädigt, dass sie nicht mehr saniert werden können.
Passende Vorkehrmaßnahmen treffen
In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen kam es nach lokalen Unwettern ebenfalls zu Schäden. Das Kfz-Gewerbe NRW bietet in Kooperation mit dem Assekuranz-Service NRW die Möglichkeit einer kostenlosen Ersthilfeberatung für betroffene Firmen an. Daraus könnten sich im Einzelfall zusätzliche Hilfestellungen ergeben, sagte ein Verbandssprecher gegenüber AUTOHAUS.
Die Beratungsstelle des Kfz-Gewerbes NRW bietet darüber hinaus eine Beratung über angemessene Vorkehrmaßnahmen vor Ort und zu betriebsindividuellen Sicherungskonzepten. "Wichtig ist der Versicherungsschutz gegen Elementarschäden durch Multiriskversicherungen", betonte der Sprecher. "Diese müssen auf die örtlichen und betrieblichen Besonderheiten des jeweiligen Kfz-Unternehmens abgestimmt werden."
Zuletzt hatte 2013 das Jahrhunderthochwasser an der Donau für große Schäden gesorgt. Damals waren auch etliche Autohäuser und Werkstätten stark betroffen. AUTOHAUS hat die Nachrichten und Hilfestellungen dazu in einem Themenspecial gebündelt: http://www.autohaus.de/themenspecials/hochwasser-1378640.html. Dort finden Sie auch Informationen zur Bewältigung von Hochwasserschäden sowie Tipps zur Vorsorge sowie zur Versicherungssituation. (se)