Wie hoch ist der Anteil der Pseudo-Interessenten im Autohaus? In einer aktuellen Befragung der Nürnberger Marktforschung puls geben immerhin 26 Prozent der potenziellen Kunden zu, dass sie schon einmal bei einem Händler Kaufinteresse an einem Fahrzeug nur vorgegeben haben. Die zusätzlich befragten Autohäuser schätzen den Anteil der "Blender" sogar noch höher ein (32 Prozent).
Den Angaben zufolge ist das Pseudo-Interesse bei männlichen und jüngeren Befragten ausgeprägter als der Durchschnitt. So haben 28 Prozent der Männer schon einmal eine Kaufabsicht im Autohaus vorgegaukelt. Bei den Altersgruppen der bis zu 30-Jährigen und der 31- bis 50-Jährigen liegen die Werte bei 29 bzw. 31 Prozent.
Hauptgründe für den Besuch eines Autohauses ohne Kaufabsicht sind laut der Analyse Beratung, das Einholen von Vergleichsangeboten und die Durchführung einer Probefahrt. Auf der anderen Seite spricht für echtes Kaufinteresse bei dem jeweiligen Händler die örtliche Nähe, der gute Service, das Angebot eines passenden Fahrzeugs sowie ein attraktives Finanzierungs- oder Leasingangebot. Zusätzlich spielt die Suche nach Fahrzeugen mit geringeren Spritverbräuchen und CO2-Emissionen eine Rolle.
Konrad Weßner, Geschäftsführer von puls, sieht in den Ergebnissen genügend Ansatzpunkte, um echte Auto-Interessenten zu identifizieren, zu überzeugen und möglicherweise auch den einen oder anderen Pseudo-Interessenten zu gewinnen. "Insgesamt sollten erfolgreiche Automobilverkäufer aber – z.B. mit einer strukturierten Bedarfsanalyse – möglichst schnell erkennen, ob und welches Potenzial im jeweiligen Interessenten steckt", so der Experte.
Für die repräsentativen Studie hat puls Marktforschung nach eigenen Angaben 1.007 Autokäufer und -Interessenten sowie 275 Händler befragt.
Heinz M.Kretschmer