TÜV Süd hat 2016 zum 150. Firmenjubiläum neue Bestmarken bei Umsatz, Gewinn und Mitarbeiterzahl erreicht. So steigerte der internationale Dienstleistungskonzern im vergangenen Jahr seine Erlöse um rund sechs Prozent auf 2,34 Milliarden Euro (2015: 2,22 Milliarden Euro); das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (ber. EBIT) stieg im Vorjahresvergleich um mehr als sechs Prozent auf 202 Millionen Euro. Auch gestiegen ist die Mitarbeiteranzahl in 2016 um 1.600 auf weltweit 24.000 Beschäftigte.
Impulsgeber für das profitable Wachstum war im vergangenen Jahr erneut die internationale Expansion des Unternehmens. Entscheidend hierbei: Seit Frühjahr 2016 hält TÜV Süd 100 Prozent der Anteile der spanischen ATISAE-Gruppe. Mit 1.300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 80 Millionen Euro handelt es sich dabei um die größte Übernahme in der Geschichte der Münchner.
"Durch die Übernahme von ATISAE haben wir unser internationales Profil weiter geschärft. TÜV Süd ist heute ein Global Player, wir bedienen Kunden auf allen Kontinenten und die Mehrheit unserer insgesamt 24.000 Mitarbeiter sind international im Einsatz. Bereits in den vergangenen Jahren erzielten wir zwei Drittel unseres Wachstums außerhalb Deutschlands und auch in den nächsten Jahren wird sich dieser Trend fortsetzen", erklärte Vorstandschef Axel Stepken am Donnerstag.
Wachstum in allen Regionen und Unternehmensbereichen
"Im Segment 'Mobility' stiegen die Erlöse um mehr als zehn Prozent auf über 700 Millionen Euro, die 'Industry' steigerte den Umsatz um nahezu zwei Prozent auf über 960 Millionen Euro und der Bereich 'Certification' verzeichnete ein Umsatzplus von mehr als fünf Prozent auf fast 590 Millionen Euro", unterstrich Finanzvorstand Matthias Rapp die positive Entwicklung.
Um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein, gab TÜV Süd 2016 insgesamt 127 Millionen Euro für Investitionen und Unternehmenskäufe. Wichtige Weichen sind dabei insbesondere im Bereich der Digitalisierung gestellt worden: Ende März wurde in Singapur ein "Center of Excellence Digital Services" eingerichtet, in wenigen Wochen wird in München ein weiteres digitales Kompetenzzentrum seine Pforten öffnen.
In einigen wichtigen Bereichen zählt TÜV Süd bereits zu den Wegbereitern der Sicherheit in der Digitalisierung. So arbeitet die Prüforganisation mit Herstellern, Forschungseinrichtungen und staatlichen Stellen zum Thema hochautomatisiertes bzw. autonomes Fahren zusammen, unter anderem im Forschungsprojekt "Pegasus" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Aufgrund ihrer Erfahrungen aus den Hauptuntersuchungen und der Homologation von Fahrzeugen sind die TÜV Süd-Experten gefragte Partner bei der Entwicklung von Prüf- und Zertifizierungsgrundlagen in diesen zukunftsweisenden Themenfeldern.
Hohe Aussagekraft der Daten
Die umfassenden Daten aus den Prüfungen hätten eine hohe Aussagekraft – das gelte für Hauptuntersuchungen ebenso wie für Prüfungen von industriellen Anlagen. Aus den Prüfergebnissen würden sich wichtige Erkenntnisse sowohl für die Entwicklung und Verbesserung von technischen Komponenten und Systemen als auch für die Umsetzung von vorausschauenden Wartungs- und Instandhaltungsstrategien gewinnen lassen, hieß es. (asp)