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Trotz Widerstand der IG Metall: Autohaus Spindler will eigenes Vergütungssystem durchboxen

27.06.2019 16:46 Uhr
Trotz Widerstand der IG Metall: Autohaus Spindler will eigenes Vergütungssystem durchboxen
Großkunden-Standort der Spindler GmbH in Würzburg
© Foto: Spindler Gruppe

Die Spindler-Belegschaft will mehr Transparenz beim Thema Entgelt. Die Unternehmensführung reagiert und erarbeitet ein neues Modell. Doch die IG Metall sperrt sich dagegen.

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Das Autohaus Spindler kämpft weiter für ein eigenes Vergütungssystem in seinen Würzburger Betrieben. Trotz gewerkschaftlicher Ablehnung halte man an dessen Einführung fest, teilte die Handelsgruppe am Donnerstag mit. Das geplante Modell solle die veränderten Strukturen und neuen Berufsfelder in der Kfz-Branche besser abbilden als das teilweise jahrzehntealte System der Flächentarifverträge.

Hintergrund: Spindler hatte die Entwicklung eines neuen Vergütungssystems in Angriff genommen, nachdem sich die Belegschaft im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung für mehr Transparenz beim Thema Entgelt ausgesprochen hatte. Zudem war die Erarbeitung Bestandteil einer Vereinbarung mit der IG Metall aus dem vergangenen Jahr.

Anfang Februar 2019 nahmen Autohaus und Gewerkschaft erste Gespräche über einen neuen Haustarifvertrag auf. In Lokalmedien machte sich der Zweite Bevollmächtigte der IGM aus Würzburg, Norbert Zirnsak, für "ein deutliches Lohnplus" stark und warnte gleichzeitig vor einem "Nullsummenspiel" durch das neue Vergütungssystem. Offensichtlich konnte in den weiteren Verhandlungen keine gemeinsame Position gefunden werden, nach der fünften Runde signalisierte die IG Metall ihre Ablehnung.

Das Autohaus Spindler hob in seiner Mitteilung hervor, dass man mit dem neuen Entlohnungsmodell keine Einsparungen auf Kosten der Mitarbeiter erzielen wolle. "Im Gegenteil – die Einführung des neuen Vergütungssystems dürfte für Spindler in den nächsten Jahren Mehrkosten in siebenstelliger Höhe nach sich ziehen, d.h. diese Summe kommt den Mitarbeitern unmittelbar zu Gute", so die Unternehmensführung.

Haustarifvertrag gegründet – Betriebsrat als neuer Verhandlungspartner

Die Umsetzung plant der VW-Konzernhändler jetzt auf betrieblicher Ebene gemeinsam mit dem Betriebsrat. Um den rechtlichen Rahmen hierfür zu schaffen, habe man alle mit der IG Metall bestehenden tariflichen Vereinbarungen zum nächstmöglichen Termin gekündigt, hieß es. Mit dem Betriebsrat wolle man umgehend Gespräche aufnehmen. Ziel sei es, das neue Vergütungssystem zum 1. April 2020 einzuführen.


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Das Spindler-Management kündigte ferner an, noch in diesem Sommer eine Lohnerhöhung für die Mitarbeiter durchsetzen zu wollen. Auch hierzu werde man kurzfristig Kontakt mit der Arbeitnehmerseite aufnehmen. "Wir hoffen, gemeinsam mit den Betriebsräten das neue, fortschrittliche Vergütungssystem doch noch auf einen guten Weg bringen zu können."

Die Autohaus Spindler wurde 1919 gegründet. Heute zählt das Traditionsunternehmen mit insgesamt elf Betriebsstätten und rund 650 Mitarbeitern in Würzburg, Kitzingen und Kreuzwertheim zu den größten Autohändlern in Mainfranken. Das Markenportfolio (Vertrieb und Service) umfasst Audi, Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Skoda. (rp)

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#Tarifkonflikt

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KOMMENTARE


Andreas Greiner

28.06.2019 - 19:59 Uhr

Ein Unternehmen muss im Sinne einer gemeinsamen Unternehmensentwicklung auch die Mitarbeiter motivieren,dies geschieht primär über den Lohn und über die Arbeitsplatzsicherheit. Die IG Metall hat sicherlich ihre Berechtigung , aber primär global und in Einzelfällen leider häufig Scheuklappen vor den Augen wenn man den Einzelfall betrachtet. Ich habe sicherlich als Aussenstehender keinen genauen Überblick über die Bedingungen im Autohaus , aber aus meiner Erfahrung heraus sollte Kompromiss orientiert an die Sache herangegangen werden und dies primär im Sinne des Unternehmens damit die Arbeitsplätze auf lange Zeit gesichert sind.


Herbert Albert

28.06.2019 - 22:20 Uhr

Willkommen beim besten Team


Steafn Wendl

29.06.2019 - 19:32 Uhr

IG Metall und Spindler Geschäftsführung sollten die selben Ziele verfolgen, dann fällt die Einigung über das neue Vergütungssystem leicht . Ein fortschrittliches Vergütungsmodell stärkt Unternehmen nachhaltig. Dies ist auch im Sinne der Mitarbeiter, denn starke Unternehmen können attraktive Gehälter zahlen. Wichtig ist die Einigung auf für beide Seiten attraktive Regeln. Details entnehmen Sie dem gratis Branchenreport "Vergütung 2019 im Fachhandel" unter:https://allwin.de/studie-verguetung-2019/


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