Dreitürer gehören mittlerweile zur Gattung der Auslaufmodelle. Zumindest auf dem Klein- und Kompaktwagenmarkt sind Autos ohne Fondtüren zunehmend selten zu bekommen. Aktuell hat Seat das Ibiza-Facelift genutzt, um die dreitürige Variante aus dem Programm zu kegeln. Die Konzernbrüder VW Polo und Skoda Fabia hatten es zuletzt vorgemacht und nur noch die fünftürigen Ausführungen auf der Preisliste belassen.
Der wichtigste Grund für das Aussterben der Dreitürer: die wachsende Vernunft der traditionell eher vorsichtigen Klein- und Kompaktwagenkäufer. Nicht nur im Alltag, sondern auch beim Wiederverkauf sind zwei zusätzliche Fondtüren ein Bonus, der durch den vergleichsweise geringen Aufpreis kaum beeinträchtigt wird. 400 bis 500 Euro werden in der Regel fällig, etwa so viel wie für Metalliclack. Kein Wunder, dass nur jeder zehnte Klein- und Kompaktwagen als Dreitürer bestellt wird.
Für die Hersteller ist zudem die sinkende Komplexität in der Produktion reizvoll, die sich durch das Streichen der zweiten Karosserievariante ergibt. So hat VW schon lange den dreitürigen Golf auf dem Programm genommen, Ford den Fiesta-Dreitürer gestrichen und Kia sich beim neuen Ceed ebenfalls auf die fünftürige Variante beschränkt. Die Liste ließe sich fast beliebig lang fortsetzen. Wer in der Kompaktklasse einen Dreitürer sucht, wird nur noch bei besonders sportlich positionierten Marken fündig, etwa bei Seat mit dem Leon SC, der mit schnittigem Design jüngere Kunden ansprechen will – so wie es immer die traditionelle Aufgabe der Dreitürer war. Ähnlich sieht es im Kleinwagensegment aus, wo der Mini zu den letzten Modellen mit drei Portalen zählt. Allerdings haben selbst die Briten seit 2014 erstmals auch eine fünftürige Variante ihres Retromodells im Programm.
Vergleichsweise groß, aber gleichfalls schrumpfend ist die Auswahl an Dreitürern noch in der Kleinstwagenklasse, wo zumindest die Trios Toyota Aygo/Peugeot 108/Citroen C1 und VW Up/Seat Mii/Skoda Citigo ohne Fondtüren zu haben sind. Nicht zuletzt, um die Basispreise in diesem sensiblen Segment möglichst niedrig zu halten. (SP-X)
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