Gemeinsam mit dem französischen Energiekonzern EDF erprobt Toyota den Alltagsnutzen von Hybridfahrzeugen mit der so genannten "Plug-In"-Technik. Dabei handelt es sich um einen modifizierten Prius, der sich vom Serienpendant u.a. durch eine stärkere Batterie und die Möglichkeit der externen Stromaufladung an einer normalen Haushaltssteckdose unterscheidet, um so den rein elektrischen Fahranteil zu erhöhen. Die dadurch mögliche CO2-Reduzierung hängt damit auch vom Energiemix der Stromerzeugung ab. Laut Berechnungen von Toyota könne bei einer täglichen Fahrstrecke von 25 Kilometern der Ausstoß des Klimagases um 34 Prozent reduziert werden. In Deutschland wären unter den derzeitigen Bedingungen der Energieerzeugung etwa 20 Prozent geringere Emissionen zu erwarten, "ein Wert, der sich durch effizientere Kraftwerke und den vermehrten Einsatz beispielsweise der Kraft-Wärme-Kopplung, noch verbessern ließe", wie der Hersteller in einer Mitteilung schreibt. Frankreich hat mit etwa 80 Prozent einen der höchsten Kernenergie-Anteile an der Stromerzeugung weltweit. Verbindet man die an der rechten Fahrzeugseite unter einer Tankklappe montierte Steckdose per Kabel mit einem normalen Haushaltsstromanschluss von 220 Volt, lädt sich die Batterie des modifizierten Prius laut Toyota innerhalb von maximal 90 Minuten komplett auf. Bei Stromquellen mit 100 oder 110 Volt dauert der Ladevorgang zwischen drei und vier Stunden. Die elektrische Leistung des Fahrzeugs reiche derzeit aus, um unter den Bedingungen des europäischen Fahrzyklus zehn Kilometer bzw. mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h ohne Einsatz des Verbrennungsmotors zu fahren. In der Regel wird der Plug-In Hybrid nachts mit der häuslichen Steckdose verbunden. Der Fahrer könne dann von günstigeren Nachttarifen der Stromversorger profitieren. Zudem erhöhe sich durch die gleichmäßigere Auslastung von Kraftwerken die Energieeffizienz. Pro eingesetzter Brennstoffmenge ergebe sich mehr Strom. Nachts werde dieser bislang von den privaten Haushalten nicht abgerufen und deshalb in immer entferntere Netze weitergeschickt. Die Leitungsverluste verschlechterten die Energiebilanz. "Der großflächige Einsatz von Plug-In-Fahrzeugen einen Beitrag zu besseren Energienutzung und damit zur zusätzlichen CO2-Vermeidung leisten", beschreibt Toyota die Vorzüge der neuen Hybrid-Art. "Besserer Wirkungsgrad als Brennstoffzelle" Von den Energieversorgern fordert der japanische Hersteller, ihre Kraftwerke z.B. durch Kraft-Wärme Kopplung, auf mehr Effizienz hin auszulegen. Auf diesem Weg lasse sich ein Wirkungsgrad von über 80 Prozent darstellen: mehr als jeder Verbrennungsmotor in einem Kraftfahrzeug leisten könne. Damit lägen die stationären Kraftwerke laut Toyota auch besser, als man es von einer Brennstoffzelle in der mobilen Anwendung erwarten könne. (ng)