Das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) in Geislingen hat jüngst seine jährliche Studie über die 100 größten Händler Deutschlands vorgelegt. Dass die Megadealer weiter auf der Überholspur sind und ihre Marktmacht kontinuierlich ausbauen, überrascht nicht wirklich. Dass sich die Gruppen aber bei der Rendite nur auf dem Niveau der Gesamtbranche bewegen, dann doch etwas. AUTOHAUS nennt weitere Kernergebnisse der Analyse:
=> Insgesamt haben die deutschen Top-100-Händler im vergangenen Jahr 702.532 Neuwagen verkauft (2015: 680.057). Unter Abzug der von der AVAG Holding im Ausland abgesetzten Fahrzeuge waren es 689.540 Neuwagen. Das entspricht 20,6 Prozent des deutschen Automarktes. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 20,8 Prozent.
=> Im Gebrauchtwagengeschäft vermarkteten die Unternehmen in Summe 733.792 Fahrzeuge, was einem Durchschnitt von 7.338 Einheiten je Gruppe entspricht. 2015 betrug dieser Wert 6.931 Fahrzeuge.
=> Der Gesamtabsatz der Top-100-Autohäuser belief sich im vergangenen Jahr auf 14,3 Millionen Fahrzeuge. 2015 verkauften sie 13,7 Millionen.
=> Der Marken-Schwerpunkt unter den großen Händlern liegt nach wie vor auf Volkswagen. Zwölf der 20 größten Gruppen haben überwiegend VW-Konzernmarken im Programm.
=> Die Zahl der vertretenen Marken ist leicht gesunken: von durchschnittlich 4,9 Fabrikaten in 2015 auf 4,7 im vergangenen Jahr.
=> Die Zahl der von den einzelnen Unternehmen vertretenen Fabrikate weist eine große Spannweite auf: Das Maximum sind 18 Marken beim Dello/Dürkop/Autohaus Hansa-Verbund, das Minimum nur eine Marke bei einigen der kleineren Top-100-Gruppen.
=> Auch bei der Zahl der Betriebe, die zu den einzelnen Gruppen gehören, gibt es deutliche Unterschiede. Ganz vorne: die AVAG Holding SE mit 167 Verkaufs- und Servicebetrieben im In- und Ausland. Der Durchschnittswert hat sich gegenüber dem Vorjahr von 17 auf 16 Betriebsstätten reduziert.
=> Entsprechend der unterschiedlichen Zahl der Betriebsstätten divergiert das Verkaufsvolumen je Gebiet. Spitzenreiter 2016 ist das Autohaus Gehlert, das an nur einem Standort 2.553 Neuwagen von zwei Marken abgesetzt hat. Dies deutet auf einen großen Anteil an Großkundengeschäften hin.
=> Der Trend zu einem steigenden Neuwagen-Absatz je Betriebsstätte geht weiter: 2016 schlugen die Unternehmen 506 Fahrzeuge pro Standort los. Im Jahr davor lagen die Verkäufe bei 455 Einheiten.
=> 2016 fuhren die Top-Autohäuser Umsatzerlöse in Höhe von 36 Milliarden Euro ein – im Vergleich zu 32,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Interessant: Mit einem Umsatzplus von 12,2 Prozent trugen die 20 größten Betriebe überdurchschnittlich stark zum Wachstum bei.
=> Insgesamt 72.564 Mitarbeiter beschäftigten die untersuchten Händlergruppen, rund 46 Prozent davon hielten einen Arbeitsvertrag bei den 20 Schwergewichten. Diese Unternehmen erhöhten ihr Personal mit 5,4 Prozent in einem geringeren Umfang als die gesamten Top-100-Autohäuser (plus 7,4 Prozent).
=> Durchschnittlich 504.751 Euro Umsatz je Mitarbeiter machten die Händlergruppen (2015: 474.273 Euro). An der Spitze stand die Kamps Gruppe mit 1,55 Millionen Euro je Mitarbeiter, gefolgt von derMoll Gruppe (1,15 Millionen Euro). Erklärung: Das Portfolio beider Unternehmen beinhaltet Premium- und Luxusmarkenfabrikate, was hohe Umsätze im Handelsgeschäft zur Folge hat.
Die Studie "TOP 100 Händlergruppen in Deutschland 2016" kann für 149 Euro zzgl. MwSt. und Versandkosten beim Institut für Automobilwirtschaft bestellt werden.
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